dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft
General Motors erwischt Glanzstart bei Börsen-Comeback =
New York (dpa) - Nach mehr als einem Jahr unter staatlicher Kontrolle ist General Motors erfolgreich an die Börse zurückgekehrt. Die Aktie des Opel-Mutterkonzerns sprang am Donnerstag gleich zu Handelsbeginn um 6 Prozent auf glatte 35 Dollar hoch und verteuerte sich in den folgenden Minuten kontinuierlich. „Wir sind zufrieden mit dem Auftakt“, sagte Konzernchef Daniel Akerson auf dem Parkett der New York Stock Exchange. GM hatte die Aktien mit 33 Dollar bereits teurer angeboten als ursprünglich geplant. Der Großteil des eingenommenen Geldes von bis zu 23,1 Milliarden Dollar geht an den US-Staat als Mehrheitseigner. Die Regierung hatte GM mit ihrer Finanzhilfe vor dem Untergang bewahrt und den Neustart erst ermöglicht.
EU-Kommission: Kein Zeitplan für Irland-Hilfe =
Brüssel (dpa) - Für die geplante Notfallhilfe für Irland gibt es nach Angaben der EU-Kommission keinen Zeitplan. Das sagte der Sprecher von EU-Währungskommissar Olli Rehn am Donnerstag in Brüssel. „Wir konzentrieren uns auf die Vorbereitungsarbeiten in Dublin, um fertig zu sein, sobald es eine Anfrage Irlands gibt“, sagte der Sprecher. Bisher sei das aber nicht der Fall. Am Donnerstag hatten in Dublin Gespräche zwischen Vertretern Irlands und einem Team von Experten der EU, der Europäischen Zentralbank (EZB) und des Internationalen Währungsfonds IWF begonnen. Die EU-Finanzminister hatten am Mittwoch bei einem Treffen in Brüssel klargestellt, dass Hilfe für Irland aus dem insgesamt 750 Milliarden Euro schweren Rettungsschirm bereitsteht, wenn sie gebraucht wird.
Merkel beharrt auf Euro-Krisenmechanismus nach 2013 =
Berlin (dpa) - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) beharrt angesichts der Euro-Krise um Länder wie Griechenland oder Irland auf einem permanenten Krisenmechanismus nach 2013. Im Augenblick sei der Euro in einen Schutz eingepackt, „das ist richtig und gut“, sagte Merkel mit Blick auf den auf drei Jahre angelegten milliardenschweren Euro-Rettungsschirm. Anschließend brauche man aber einen permanenten Krisenmechanismus, betonte die Kanzlerin am Donnerstag auf der Jahrestagung der Versicherungswirtschaft in Berlin. Die Bundesregierung sei davon überzeugt, dass in einem zukünftigen Mechanismus auch die Gläubiger an den Kosten beteiligt werden müssten.
OECD: Wirtschaft kommt langsamer in Fahrt als erhofft =
Paris (dpa) - Die Wirtschaft der Industriestaaten kommt angesichts hoher Schuldenberge und Arbeitslosenzahlen langsamer aus der tiefsten Krise der Nachkriegsgeschichte als erhofft. Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) in Paris betonte am Donnerstag in ihrem jüngsten Konjunkturausblick: „Die weltweite Wirtschaftstätigkeit hat sich stärker verlangsamt, als in den ersten Monaten des Jahres zunächst erwartet worden war.“ Der Übergang von befristeten Wachstumsimpulsen zu einem selbsttragenden Wachstum verlaufe ungleichmäßig.
Bundesbank: Deutsche Wirtschaft weiter im Aufschwung =
Frankfurt/Main (dpa) - Die deutsche Wirtschaft bleibt nach Einschätzung der Bundesbank auf Wachstumskurs. Hauptgründe seien der starke Export, zunehmend aber auch die steigende Nachfrage aus dem Inland, schreibt die Bundesbank in ihrem am Donnerstag vorgestellten Monatsbericht November. Voraussetzung sei allerdings, dass sich die Schuldenkrise im Euro-Raum nicht negativ auf die Konjunktur auswirkt. „Die Aufwärtsbewegung der deutschen Wirtschaft scheint gegenwärtig recht gefestigt und dürfte auch vom allmählichen Auslaufen der fiskalpolitischen Stimuli nicht wesentlich beeinträchtigt werden“, heißt es in dem Bericht. Damit meint die Notenbank das Auslaufen der milliardenschweren Konjunkturprogramme der Regierungen rund um den Globus, mit der die Politik der Wirtschaft in der Flaute unter die Arme gegriffen hatte.
Versicherungen erwarten 4,7 Prozent mehr Beiträge =
Berlin (dpa) - Die deutschen Versicherer erwarten in diesem Jahr einen kräftigen Anstieg der Beitragseinnahmen. Über alle Sparten hinweg werde die Branche voraussichtlich ein Wachstum von 4,7 Prozent erreichen, sagte der Präsident des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), Rolf-Peter Hoenen, am Donnerstag zum Auftakt des Versicherungstages 2010. Hoenen wandte sich dagegen, bei der Regulierung der Finanzmärkte alle Vorschriften pauschal zu verschärfen. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wurde am Vormittag auf dem Kongress zu einem Vortrag über die „Finanzmärkte der Zukunft“ erwartet.
EU-Kommission: Weniger Beihilfen für deutsche Bauern =
Brüssel (dpa) - Deutschlands Bauern müssen sich auf weniger Agrarbeihilfen aus Brüssel einstellen. Entsprechende Pläne für die Zeit nach 2013 hat die EU-Kommission am Donnerstag vorgestellt. EU-Agrarkommissar Dacian Ciolos will Direktzahlungen an die Mitgliedsländer künftig gerechter verteilen. Das könnte Osteuropa zugutekommen, während deutsche Großbauern weniger erhalten würden. Für Großbetriebe soll es Obergrenzen geben. In Deutschland stoßen die Vorschläge für eine Reform der gemeinsamen Agrarpolitik auf Kritik. Der Vorschlag ist die Grundlage für die Verhandlungen mit den Mitgliedsstaaten und dem Europaparlament.
Deutscher Aktienmarkt im Aufwind =
Frankfurt/Main (dpa) - Angetrieben von der Hoffnung auf eine Lösung der Schuldenkrise in Irland hat der deutsche Aktienmarkt am Donnerstag kräftig zugelegt. Der Dax stieg am Nachmittag um 1,40 Prozent auf 6794 Punkte und näherte sich so wieder seiner bisherigen Jahresbestmarke bei rund 6813 Punkten. Es gab im deutschen Leitindex keinen einzigen Verlierer. Der MDax gewann 1,30 Prozent auf 9343 Punkte und auch der TecDax kletterte um 1,94 Prozent auf 793 Punkte. Am Rentenmarkt stieg die durchschnittliche Rendite der börsennotierten Bundeswertpapiere auf 2,37 (Mittwoch: 2,31) Prozent. Der Kurs des Euro legte dagegen zu. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3647 (1,3481) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7328 (0,7418) Euro.