Porsche peilt Rekordumsatz an
Stuttgart (dpa) - Der Sportwagenbauer Porsche hält 2011 das Tempo hoch. Beim Umsatz soll im laufenden Jahr der bisherige Rekordwert von 7,8 Milliarden Euro geknackt werden, kündigte Vorstandschef Mattias Müller am Donnerstag in Stuttgart an.
Auch für die Dachgesellschaft Porsche Automobil Holding SE verkündete das Management eine positive Prognose, Finanzvorstand Hans Dieter Pötsch rechnet erneut mit schwarzen Zahlen. Dank des brummenden Autogeschäfts war nach langer Durststrecke im Rumpfgeschäftsjahr 2010 (August bis Dezember 2010) wieder ein Gewinn von 1,3 Milliarden Euro eingefahren worden.
Auf ihrer Fahrt unter das Dach von VW kommen die Schwaben dagegen nicht aus den Schulden heraus. Die Nettoverschuldung sei wegen Steuernachzahlungen in Millionenhöhe Ende Dezember 2010 auf 6,34 Milliarden Euro geklettert, erklärte Pötsch. Zuvor hatte dieser Wert noch bei 6,1 Milliarden Euro gelegen. Die Stuttgarter häuften bei dem missglückten Versuch, VW zu übernehmen, 11,4 Milliarden Euro Schulden an. Nach dem Scheitern der ehrgeizigen Pläne der kleinen Sportwagenschmiede im Sommer 2009 drehten die Wolfsburger den Spieß um, Porsche soll nun zur zehnten Marke im VW-Konzern werden.
Eine entscheidende Voraussetzung dafür ist der Abbau des Schuldenbergs. Grund: VW will bei dem Zusammenschluss kein zu großes Risiko eingehen. Ein wichtiger Schritt, diese Last deutlich schrumpfen zu lassen, steht unmittelbar bevor. Bis spätestens Ende Mai soll eine bereits von der Hauptversammlung beschlossene Kapitalerhöhung über die Bühne gehen. Sie bringt der Dachgesellschaft Porsche Automobil Holding SE rund fünf Milliarden Euro. Die Nettoverschuldung wird dann Angaben von Pötsch zufolge auf rund 1,5 Milliarden Euro sinken.
Auf dem Weg zur Verschmelzung der beiden Autobauer gebe es noch viele finanzielle und juristische Hürden, räumte Porsche-SE-Chef Martin Winterkorn ein. Deren Klärung könne sich noch lange hinziehen. Der Zeitplan für das Zusammengehen noch in diesem Jahr ist deshalb in Gefahr. Der Manager betonte aber: „Der integrierte Automobilkonzern wird kommen.“