Postbank betont Stärke im Deutsche-Bank-Konzern

Frankfurt/Bonn (dpa) - Die Postbank baut weiter Altlasten ab und will ihrer neuen Mutter Deutsche Bank als starke Marke Freude machen.

Zwar werde die Feinabstimmung der Zusammenarbeit noch einige Zeit dauern, sagte Postbank-Chef Stefan Jütte am Dienstag bei der Hauptversammlung des Bonner Konzerns in Frankfurt. „Fest steht aber, dass die Postbank ein wichtiges Standbein in der Strategie der Deutschen Bank insbesondere mit Privatkunden, aber auch mit Geschäfts- und Firmenkunden sein wird.“

Jütte betonte, die Postbank sei auch nach der Mehrheitsübernahme durch die Deutsche Bank Ende vergangenen Jahres (knapp 52 Prozent) ein eigenständiges Unternehmen. Das Institut mit seinen mehr als 14 Millionen Kunden bleibe „unverändert als Bank zur Deckung für den Grundbedarf“ positioniert.

„Die Deutsche Bank hat keinerlei Renditeerwartungen gegenüber dem Vorstand der Postbank formuliert“, versicherte Jütte. Der Privatkundenvorstand der Deutschen Bank und neue Postbank-Aufsichtsrat, Rainer Neske, gab zu Protokoll, der „neue starke Konzernverbund“ schaffe eine „Basis für weiteres Wachstum“.

Doch die verbliebenen Kleinaktionäre, die für die Jahre 2010 bis 2012 auf Dividende verzichten müssen, fühlen sich als „Marionetten“ von Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann: Aktionärsvertreter kritisierten, schon unter der alten Postbankführung sei „durch strukturierte und toxische Papiere Aktionärskapital in gigantischem Ausmaß vernichtet worden“.

Ihrer neuen Mutter machte die Postbank indes mit unerwartet guten Zahlen bereits zum Jahresauftakt 2011 Freude. Im ersten Quartal verdiente der Bonner Konzern vor Steuern 142 (Vorjahreszeitraum: 131) Millionen Euro. Unter dem Strich blieben 105 (96) Millionen Euro. Erst 2010 war die Postbank in die Gewinnzone zurückgekehrt.

Am Dienstag bekräftigte Jütte: „Wir gehen unverändert davon aus, dass die Postbank in den Jahren 2011 und 2012 an die gute Entwicklung des Jahres 2010 anknüpfen kann und somit nachhaltig in die Gewinnzone zurückgekehrt ist.“ Allerdings bleibe die Lage an den Finanzmärkten „trotz einer gewissen Normalisierung fragil“.