Autos Rabattschlacht bei Neuwagen?

Angeblich stehen VW, Opel und Ford stark unter Druck.

Autoexperte Dudenhöffer ist überzeugt, dass sich die deutschen Autobauer eine einmalige Rabattschlacht liefern.

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Düsseldorf. Die deutschen Autobauer VW, Opel und Ford liefern sich laut Ferdinand Dudenhöffer in diesem Jahr „eine Rabattschlacht, die bisher nicht beobachtbar war“. Der neue Passat werde von VW-Händlern in Verbindung mit der Inzahlungnahme eines Fremdmarken-Modells zu einem Einstiegspreis von 19 750 Euro angeboten — das entspreche einem Nachlass von 26 Prozent. Dudenhöffer ist Professor an der Universität Duisburg-Essen und leitet dort das Car-Center Automotive Research.

Ford und Opel müssen die Kunden ebenfalls mit hohen Rabatten locken. Laut Dudenhöffer bieten Opel-Händler den neuen Corsa 22 Prozent unter Listenpreis an. Der Ford C-Max sei in der Einstiegsversion mit einem Rabatt von 3860 Euro oder 27 Prozent zu haben.

Trotz der guten Gesamtkonjunktur gelinge es den Großserienherstellern seit Monaten nicht, Autos ohne großzügige Rabatte loszuwerden, so Dudenhöffer. Seiner Meinung nach zeichnet sich ein struktureller Umbruch ab. Ausschlaggebend für diese neue Entwicklung sei der Eintritt von VW in einen „aggressiven Rabattwettbwerb“.

Als Beleg für den schleppenden Absatz der VW-Fahrzeuge in Deutschland verweist der Autoexperte auf die Eigenzulassungen. In den ersten fünf Monaten dieses Jahres wurden demnach 86 850 VW-Neuwagen oder 30 Prozent aller VW-Pkw vom Autobauer und seinen Händlern zugelassen.

VW-Sprecher Enrico Beltz sagte dazu: „Das ist der gleiche Quatsch wie immer.“ Die Aussagen Dudenhöffers seien eines wissenschaftlich arbeitenden Professors nicht würdig. Er mache den Fehler, einige lokale Händlerangebote herauszugreifen und dann zu behaupten, der gesamte deutsche Markt folge diesem Trend. „Außerdem verkennt Herr Dudenhöffer, dass die Händler als eigenständige Unternehmer selbst über ihre Preise entscheiden“, so Beltz.

Als „verfälscht“ bezeichnete der Sprecher die hohe Zahl bei den Eigenzulassungen. In den 30 Prozent seien alle Leasing-Autos der VW-Mitarbeiter eingerechnet.