Reifeprüfung für den Facebook-Gründer
Mark Zuckerberg platziert Aktien im Volumen von 12,3 Milliarden Euro.
New York. Wenn das Online-Netzwerk Facebook morgen an die Börse geht, wird Mark Zuckerberg nicht nur auf einen Schlag zu den reichsten Menschen der Welt gehören. Er wird mit gerade einmal 28 Jahren auch der Chef eines Unternehmens sein, das an der Börse so viel wert ist wie Lufthansa, Deutsche Bank und BMW zusammen.
Gleich zu seinem ersten Auftritt an der Wall Street eckte Zuckerberg an. Zur New Yorker Präsentation der Aktie erschien er in seinem Kapuzenpulli. „Ein Zeichen von Unreife“, wetterte Analyst Michael Pachter.
Die Botschaft von Zuckerberg kam aber an: Er will sich nicht anpassen. Ein Grund für die Haltung könnte sein, dass Zuckerberg den Börsengang nie angestrebt hat und nur keine andere Wahl hatte, als sein Unternehmen die Schwelle von 500 Anteilseignern überschritt. Vielmehr wollte er ohne fremde Einmischung an der großen Vision weiterschrauben: Alle Menschen sollen immer und überall miteinander vernetzt sein.
Diese Vision hielt Zuckerberg seit dem Teenager-Alter im Blick. Auch in seinem Brief zum Börsenprospekt stellt er die „soziale Mission“ der Plattform ins Zentrum: Es gehe darum, „die Welt offener und vernetzter zu machen“. Mit dem Börsengang wird diese Vision Zuckerberg innerhalb von acht Jahren von einem Außenseiter an der Elite-Uni Harvard zum Multi-Milliardär machen./
Am Mittwoch kündigte Facebook an, ein Viertel mehr Aktien als geplant auf den Markt zu bringen. Mit 421 Millionen Aktien könnten die Einnahmen des Börsengangs 16 Milliarden Dollar (12,3 Milliarden Euro) erreichen. Der Stückpreis liegt zwischen 34 und 38 Dollar.