Rheinische Wirtschaft ist gutgelaunt

Unternehmen geben sich in einer Befragung der Industrie- und Handelskammern optimistisch.

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Düsseldorf. Die rheinische Wirtschaft gibt sich optimistisch. Eine Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammern im Rheinland unter 2500 Unternehmen belegt die positive Stimmung. Bei der Erhebung, die das subjektive Empfinden der Unternehmenschefs abfragte, schätzen 38 Prozent ihre gegenwärtige Lage als gut ein. Im vergangenen Herbst waren es nur 33 Prozent. Als schlecht wird die Lage von zwölf (Herbst 2013: 15) Prozent eingeschätzt.

Auch bei den Erwartungen für die nächsten zwölf Monate gehen nun sogar 35 Prozent von einer weiteren Verbesserung aus. Hubertus Hille, Hauptgeschäftsführer der IHK Bonn/Rhein Sieg: „Eine ähnlich positive Erwartungshaltung herrschte im Rheinland zuletzt zum Jahresbeginn 2011.“ Insbesondere der Großhandel und die Industrie seien optimistisch.

Dass der Einzelhandel anders als der Großhandel skeptischer ist, erklärt Udo Siepmann, Hauptgeschäftsführer der IHK Düsseldorf damit, dass der Großhandel seine Impulse in starkem Ausmaß auch durch den Außenhandel, also Geschäfte mit dem Ausland, erhalte. Generell erwarten die Unternehmen der Region einen Anstieg der Exporte, wenn sich die Lage im europäischen Ausland weiter stabilisiert und die Schwellenländer wieder zu stärkerem Wachstum zurückkehren.

Das Thema Energiepreise ist einer der Faktoren, die den Optimismus der Unternehmen bremsen. Udo Siepmann: „Reformen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes können neben Veränderungen bei der Rente und der Debatte um den Mindestlohn einen längerfristigen Aufschwung gefährden.“ Energie- und Rohstoffpreise sehen 48 Prozent der befragten Unternehmen als Konjunkturrisiko. Bei den Industriebetrieben, die von Energie besonders abhängig sind, sind es sogar 63 Prozent.

Nicht nur bundespolitisch stark beeinflusste Themen wie Energie, Rente und Mindestlohn bewegen die Unternehmen. Auch an die Landespolitik gibt es Erwartungen — wie eine Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur, deren schlechter Zustand immer mehr zu Staus und Verspätungen führe. Auch ist die diskutierte Offenlegungspflicht von Drittmittelprojekten, die Unternehmen zusammen mit Universitäten durchführen, laut Siepmann nicht hilfreich. Es könne nicht im Interesse der Unternehmen liegen, dass solche Projekte an die Öffentlichkeit gelangen.