Rote Zahlen für Hapag-Lloyd

Hamburg (dpa) - Die stark gestiegenen Ölpreise haben bei der Hamburger Linienreederei Hapag-Lloyd zu hohen Verlusten geführt.

Der Konzernverlust in den ersten drei Monaten erhöhte sich gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres von 22 Millionen auf 132 Millionen Euro, teilte Hapag-Lloyd am Donnerstag in Hamburg mit. Dabei lief das Geschäft im Grunde genommen nicht schlecht: Die Menge der transportierten Container kletterte um elf Prozent auf 1,32 Millionen TEU, der Umsatz wuchs um acht Prozent auf 1,6 Milliarden Euro.

Hapag-Lloyd ist im ersten Quartal von zwei Seiten in die Klemme geraten: Die großen Container-Reedereien, an der Spitze die Marktführer Maersk und MSC, hatten im vergangenen Jahr einen heftigen Preiskampf in der Branche entfesselt.

Hapag-Lloyd-Chef Michael Behrendt hatte das mehrfach als unsinnig kritisiert, konnte sich dem Preisdruck aber nicht entziehen. Erst im Februar war der Boden erreicht und die Frachtraten begannen wieder zu steigen. Das war zu spät. Die durchschnittliche Frachtrate im ersten Quartal lag bei 1484 Dollar je Container, fünf Prozent weniger als im Vorjahr.

Gleichzeitig erreichten die Preise für den Treibstoff der Schiffe Rekordhöhen von mehr als 700 Dollar je Tonne. Im Durchschnitt lagen sie mit 667 Dollar/Tonne um 31 Prozent über dem Niveau des Vorjahres. Das habe das Ergebnis gegenüber dem Vorjahreszeitraum mit weit mehr als 150 Millionen US-Dollar belastet, heißt es im Zwischenbericht.

Die Perspektiven für die viertgrößte Linienreederei der Welt mit 143 Containerschiffen und mehr als 6900 Mitarbeitern sind etwas günstiger. Hapag-Lloyd hat zum 1. März sowie zum April, Mai und Juni deutliche Ratenerhöhungen beschlossen und hofft, sie im Markt auch durchsetzen zu können.

Der Anstieg der Ölpreise ist zudem gestoppt; seit dem Höchststand von rund 128 Dollar im März ist der Preis für Brent-Rohöl um rund 15 Dollar je Barrel zurückgegangen. Mit 113 Dollar liegt er ungefähr auf dem gleichen Niveau wie vor einem Jahr.