Salzgitter weiter im Plus - Aufwärtstrend gefestigt
Salzgitter (dpa) - Deutschlands zweitgrößter Stahlkocher Salzgitter hat nach der konjunkturellen Erholung 2010 weiter an Stabilität gewonnen und seinen Aufwärtstrend gefestigt.
In den ersten drei Monaten verdiente der Konzern 44 Millionen Euro - nach 13,3 Millionen Euro Verlust im Auftaktquartal des vergangenen Jahres. Der Umsatz legte um knapp ein Fünftel auf rund 2,3 Milliarden Euro zu, berichtete das Unternehmen am Donnerstag. Vor allem in der Stahl- und Handelssparte verliefen die Geschäfte solider, die verarbeitende Industrie fragte wieder mehr nach.
Nach dem „Übergangsjahr“ 2010 habe der Konzern endgültig die Wende geschafft, hieß es. Mit 1,1 Milliarden Euro hatte Salzgitter zuletzt auch höhere Barreserven. Einen leichten Umsatzdämpfer erlebte die Röhren-Sparte, das Ergebnis verbesserte sich zugleich jedoch um mehr als 12 Prozent. „Der Unternehmensbereich setzte seine Erholung fort“, teilte Salzgitter mit. Im Stahlgeschäft blieb die Nachfrage der Bauwirtschaft nach Profilstahl unter den Erwartungen.
Während der Wirtschaftskrise war Salzgitter in die roten Zahlen gerutscht, konnte den Verlust aus 2009 (387 Millionen Euro) aber 2010 mit 30 Millionen Euro Gewinn mehr als ausgeglichen. Vorstandschef Heinz Jörg Fuhrmann hat nun das Niveau vor der Rezession im Blick.
Sorgen bereiten weiterhin die hohen Rohstoffpreise. Salzgitter sprach von einer „erheblichen Herausforderung“ bei der Deckung zusätzlicher Kosten im Einkauf. Dagegen ging es im Handelsgeschäft weiter aufwärts, weil die meisten Industriebetriebe mehr Bestellungen aufgaben. Die Technologie-Sparte konnte ihren Verlust vor Steuern leicht verringern - unter anderem dank zunehmender Aufträge für Abfüll- und Verpackungsanlagen in der Getränkeindustrie.
Anfang des Jahres beschäftigte Salzgitter insgesamt rund 25 000 Menschen, etwas weniger als im Vorjahreszeitraum. Das Unternehmen beurteilte die Job-Perspektiven in der Stahlbranche dennoch als gut. Wegen der schwankenden Preise blieben viele Kunden zwar vorsichtig. Der Markt dürfte sich auf diesem Weg aber auch stabilisieren, schätzt der Konzern. Für das Gesamtjahr peilt Salzgitter 150 Millionen Euro Gewinn vor Steuern an. Eine genauere Prognose sei noch nicht möglich.