Schäuble kritisiert Argentinien: „Muster an Unsolidität“

Berlin (dpa) - Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hat Argentinien im Schuldenstreit mit Hedgefonds scharf kritisiert. Argentinien sei über Jahrzehnte das „Muster an Unsolidität“ gewesen und sei es immer noch, sagte Schäuble in Berlin.

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Angesichts des Konflikts schimpften alle in dem Land jetzt auf Hedgefonds und nennen sie „Geierfonds“. Aber die Ursache der Probleme Argentiniens seien nicht die Fonds, sondern das Land selbst. Auch Kritik am Internationale Währungsfonds (IWF) sei fehl am Platz.

Argentinien lebt nach Schäubles Worten seit Jahrzehnten über seine Verhältnisse, bediene seine Schulden nicht und sei vom internationalen Zahlungsverkehr weitgehend abgeschnitten: „Wenn man auf Dauer mehr Geld ausgibt, als man erwirtschaftet, hat man Probleme.“ In der Politik mache man aber gern Andere verantwortlich für Versäumnisse. Auch Deutschland habe große Forderungen gegenüber dem südamerikanischen Land, sagte der Finanzminister weiter.

Der Streit geht auf den Staatsbankrott Argentiniens vor mehr als einem Jahrzehnt zurück. Die Regierung in Buenos Aires hatte sich in der Zwischenzeit mit vielen Gläubigern auf einen Schuldenerlass und einen Anleihe-Umtausch geeinigt.

Hedgefonds jedoch erwarben Schuldtitel mit hohen Abschlägen, um den kompletten Betrag zu verlangen - was Argentinien ablehnt. Nach einem Beschluss eines US-Gerichts dürfen Inhaber argentinischer Anleihen aber nur ausgezahlt werden, wenn auch die Hedgefonds bedient werden.