Schlecker verhandelt über Sozialplan

Ulm/Stuttgart (dpa) - Unter großem Zeitdruck haben am Dienstag Verhandlungen über einen Sozialplan für den Abbau von 11 750 Arbeitsplätzen beim Drogerieriesen Schlecker begonnen. Das sagte Bernhard Franke, der baden-württembergische Verdi-Fachbereichsleiter Handel, der Nachrichtenagentur dpa.

„Unser grundsätzliches Ziel ist es, die Zahl der abzubauenden Arbeitsplätze noch zu reduzieren.“ Die Gespräche sollen an diesem Mittwoch und in der kommenden Woche fortgesetzt werden. „Neben dem Sozialplan sind wir sehr auf eine Transfergesellschaft angewiesen“, sagte Franke. Doch es gebe noch viele Fragezeichen. „Einen vergleichbaren Fall hat es ja so noch nie gegeben, dass Beschäftigte bundesweit betroffen sind“, erklärte er.

Franke forderte die Politik auf, die Verantwortlichkeiten für eine solche Gesellschaft zu klären. „Es wäre gut, wenn wir mehr Zeit hätten, vielleicht durch eine Sonderregelung wie ein um ein bis zwei Monate verlängertes Insolvenzgeld“, betonte er. Eigentlich müsse das Gesamtpaket über den Stellenabbau bis zum übernächsten Wochenende stehen - doch das sei kaum zu schaffen.

Der vorläufige Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz hatte im Vorfeld erklärt, der Stellenabbau sowie die Schließung von etwa 2400 der derzeit noch rund 5400 Schlecker-Filialen seien für die Kette überlebensnotwendig. Ein Schlecker-Sprecher machte zunächst keine Angaben zum Stand der Gespräche. Geiwitz wurde am Dienstag von Mitarbeitern seiner Kanzlei vertreten.

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) erklärte in Stuttgart, sein Kabinett habe noch keine konkreten Finanzhilfen für Schlecker diskutiert. „Der Ball liegt beim Bund und nicht bei uns“, erklärte Kretschmann. Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid (SPD) habe sich aber an Geiwitz gewandt.

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