Schwieriger WestLB-Verkauf
Finanzen: Nach den hohen Verlusten wird es für die Bank mühsam, einen Partner zu finden.
Düsseldorf. Die erneuten gut 500 Millionen Euro Verlust haben den Verkauf der mit Staats- und damit Steuergeldern am Leben erhaltenen Düsseldorfer Landesbank WestLB nicht gerade erleichtert. "Die weltweite Rezession und Sonderbelastungen haben deutliche Spuren in unserem Abschluss 2009 hinterlassen", begründete WestLB-Chef Dietrich Voigtländer bei der Bilanzvorlage die tiefroten Zahlen.
Bereinigt um die Sondereffekte hätte die Kernbank, die Mitte des Jahres auf Wunsch der EU zum Verkauf gestellt werden muss, einen Gewinn vor Steuern von 292 Millionen Euro erzielt. Kosten von 463 Millionen Euro für den von Brüssel geforderten Konzernumbau und eine auf 796Millionen Euro stark erhöhte Risikovorsorge auf Kredite führten stattdessen zu einem negativen Konzernergebnis von 531 Millionen Euro. Auch die öffentlichen Garantien musste die Bank bezahlen - sie schlugen mit 64 Millionen Euro zu Buche.
Voigtländer wiederholte seinen Wunsch, die WestLB mit anderen Landesbanken zu fusionieren und nicht meistbietend an Dritte direkt zu verkaufen. "Jetzt gilt es, die sich bietenden Chancen für eine grundlegende Neuaufstellung der Landesbanken zu nutzen", unterstrich er.
Als "Meilenstein" zur strategischen Neupositionierung der Bank bezeichnete Voigtländer die Ende April bevorstehende Abspaltung von weiteren Risikoaktiva. Die WestLB lagert als erste deutsche Großbank mit öffentlicher Hilfe Risikopapiere mit einem Volumen von insgesamt 85 Milliarden Euro in eine Bad Bank aus. Die Auslagerung erfolgt rückwirkend zu 1.Januar 2010. Die Bad Bank sichern das Land NRW und die Sparkassen als bisherige Eigentümer mit Garantien in Milliardenhöhe ab.
Auch der Bund hilft der WestLB-Kernbank mit einer stillen Einlage von drei Milliarden Euro aus dem Finanzmarktstabilisierungsfonds Soffin. Der Soffin hat sich damit erstmals an einer Landesbank beteiligt. Die EU hat das vorläufig bis Juni genehmigt. Die Kernkapitalquote der WestLB steigt durch die Finanzspritze auf neun Prozent. Für das Jahr 2014 peilt Voigtländer für die Kernbank einen Vorsteuergewinn von 490 Millionen Euro an.
Der Personalabbau, der bis Ende 2010 die Streichung von 1350 Stellen vorsah, sei weitgehend erreicht. Ende 2009 gab es noch 4971 Mitarbeiter, fast 1200 weniger als 2007.