Siemens beendet Geschäft mit E-Ladesäulen
München (dpa) - Siemens zieht wegen der schwachen Entwicklung auf dem Elektro-Automarkt bei seinem Geschäft mit Ladesäulen den Stecker. Eine Sprecherin des Elektrokonzerns bestätigte einen entsprechenden Bericht der „Welt“.
An den Säulen können Autofahrer via Kabelverbindung die Batterien ihrer E-Fahrzeuge aufladen, gedacht sind die Einrichtungen vor allem für öffentliche Ladestationen.
Aus der Entwicklung von kabellosen Ladestationen, die den Strom mittels Induktion übertragen, und auch aus dem Geschäft mit sogenannten Wallboxes (Wandkästen) für das Laden in der Garage daheim, werde sich Siemens allerdings nicht zurückziehen. Auch andere Projekte für E-Mobilität, etwa für komplexe Steuerungssoftware für Antriebe und Motoren, würden fortgesetzt.
Auch beim Thema Ladesäulen werde sich Siemens auf Softwarefragen konzentrieren. Keine Angaben gibt es zum Umsatz, den die Münchner mit dem Geschäft zuletzt machten. Ein allzugroßes Geschäftsfeld dürfte die Sparte aber nicht abgedeckt haben. Auf dem Markt tummeln sich etliche Anbieter, darunter auch der Siemens-Rivale GE, aber auch viele kleine und mittelständische Anbieter.
Die noch immer dürftige Lade-Infrastruktur in Deutschland gilt als ein Hindernis für den Ausbau der E-Mobilität. Ohne eine wachsende Zahl von E-Autos rechnet sich aber auch das Ladesäulen-Geschäft kaum. Wie viele Jobs der Rückzug kosten wird, ist unklar. Es solle aber versucht werden, die betroffenen Mitarbeiter anderweitig einzusetzen.