Siemens macht Gewinnsprung

Größte Bestellung der Geschichte von der Bahn über sechs Milliarden Euro.

München. Beflügelt von einem Rekordauftrag der Deutschen Bahn und dem Verkauf seiner Beteiligung am französischen Atomkonzern Areva hat Siemens die Gewinnprognose für 2011 auf mindestens 7,5 Milliarden Euro netto angehoben.

Das wäre ein Plus von 75 Prozent im Vergleich zu den 4,3 Milliarden Euro, die der Konzern 2010 verdiente.

„Wir haben auf breiter Basis ein herausragendes Auftragswachstum erzielt“, erklärte Siemens-Chef Peter Löscher bei der Vorlage der Quartalszahlen in München. Der Auftragseingang kletterte zwischen Januar und März um 28 Prozent auf 20,7 Milliarden Euro.

Der Umsatz legte um sieben Prozent auf 17,7 Milliarden Euro zu. Insgesamt verfügt Siemens damit über einen Auftragsbestand von 92 Milliarden Euro. Gefüllt sind die Orderbücher mit Großaufträgen für Windparks, Gasturbinenkraftwerke und Stromübertragungstechnik. Im Industriesektor ragte das Geschäft mit Transportsystemen wie Zügen heraus.

Dank des in der vergangenen Woche verkündeten Auftrags der Bahn für neue Hochgeschwindigkeitszüge werde Siemens aber in wenigen Tagen mit der feierlichen Vertragsunterzeichnung in Berlin den größten Auftrag seiner Geschichte buchen können, sagte Löscher. Branchenexperten taxieren das Volumen für die zunächst 220 Züge auf rund sechs Milliarden Euro.

Die Züge sollen ab 2016 die über 30 Jahre alten Intercity- und Eurocity-Züge ersetzen. Wie die Vorgänger werden die ICx im Siemens-Werk in Krefeld-Uerdingen und in Henningsdorf bei Berlin über Jahrzehnte Arbeitsplätze sichern. In Henningsdorf produziert der kanadische Bombardier-Konzern, der etwa ein Drittel des Zuges zuliefern soll.

Der ICx, der dem bisherigen ICE-3 stark ähneln soll, bekommt von der Bahn einen neuen Namen und wird wetterfest gemacht. Schneestürme sollen den Zug ebenso wenig stören wie Hitze. Die Klimaanlagen, die 2010 reihenweise den Dienst quittierten, sollen mindestens bis zu 40 Grad einwandfrei arbeiten.