Siemens spürt noch nichts vom Aufschwung

Düsseldorf (dpa) - Dem Elektrokonzern Siemens macht die schwächelnde Konjunktur das Leben schwer.

„Die Geschäfte sind nicht leichter geworden“, sagte Siemens-Chef Peter Löscher dem „Handelsblatt“ (Mittwochausgabe). „Auch den kurzzyklischen Geschäften fehlen Impulse.“

Der Welt fehle derzeit eine Konjunkturlokomotive, wie es bei der letzten Krise China und die Schwellenländer gewesen seien. Bisher spüre Siemens noch nichts von einem Aufschwung, den viele Experten für die kommenden Monate erwartet hatten.

Zum Verlauf des zu Ende gegangenen zweiten Geschäftsquartals wollte sich Löscher nicht äußern. Nach Informationen der Zeitung aus Konzernkreisen soll es „durchwachsen“ verlaufen sein.

Siemens müsse sich in diesem Umfeld auf seine Hausaufgaben konzentrieren, sagte Löscher weiter. Das Sparprogramm sei gut gestartet. „Viele Maßnahmen zeigen erste Wirkung. Wir haben bereits Einsparungen im hohen dreistelligen Millionenbereich erzielt.“ Der Konzern habe allerdings noch den größeren Teil der Wegstrecke vor sich.

Löscher hatte in den vergangenen Monaten Kritik einstecken müssen. Er fürchte jedoch „in keiner Weise“ um seinen Job, sagte Löscher.

Unter seiner Führung habe Siemens in den vergangenen beiden Jahren im fortgeführten Geschäft die höchsten Gewinne der Siemens-Geschichte erzielt. „Wir lassen uns keine Krise einreden.“ Allerdings wolle er sich an den besten Wettbewerbern messen. „Und zuletzt waren andere besser.“