Spanische CaixaBank will Banco BPI in Portugal übernehmen

Barcelona (dpa) - Das spanische Geldhaus CaixaBank unternimmt einen neuen Anlauf zur Übernahme der portugiesischen Banco BPI. Gut ein Jahr nach dem Scheitern eines Übernahmeangebots kündigte Spaniens drittgrößte Bank eine neue Offerte an.

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Wie das Unternehmen in Barcelona mitteilte, soll das Angebot für die 55,9 Prozent der BPI-Aktien gelten, die sich nicht im Besitz der Spanier befinden.

Die CaixaBank ist bereits mit einem Anteil von 44,1 Prozent der größte Aktionär des portugiesischen Geldhauses. Aufgrund einer Bestimmung in den Satzungen verfügt sie jedoch nur über 20 Prozent der Stimmen im Vorstand der BPI. Dies hatte zur Folge, dass die angolanischen Milliardärin Isabel dos Santos, die mit 18,6 Prozent die zweitgrößte BPI-Aktionärin ist, mehrere Vorhaben blockieren konnte.

Die CaixaBank kündigte an, die Übernahmeofferte sei an die Bedingung geknüpft, dass die 20-Prozent-Grenze beim Stimmrecht im BPI-Vorstand aufgehoben werde. Portugals Regierung hatte eine Änderung dieser Regelung in die Wege geleitet. Die Reform ist aber noch nicht in Kraft getreten.

Die BPI ist nach ihren Aktiva die fünftgrößte Bank in Portugal. Ihr drohen allerdings Sanktionen durch die Europäische Zentralbank (EZB), weil sie ihre - als riskant eingestufte - Beteiligung an der angolanischen Bank BFA nicht zum festgesetzten Termin reduziert hat.

Die CaixaBank forderte die EZB auf, vorerst keine Sanktionen gegen die BPI zu verhängen. Das spanische Geldhaus werde nach einer Übernahme der BPI das Problem der Beteiligung in Angola zu lösen versuchen. Bisher war eine Regelung am Zwist zwischen der CaixaBank und der Tochter des angolanischen Staatspräsidenten José Eduardo dos Santos gescheitert.

Die CaixaBank will pro BPI-Aktie 1,11 Euro bieten. Dies ist etwas weniger als bei der vorigen Übernahmeofferte, die im Februar 2015 gescheitert war.