Spiegel: Dioxin-Verdacht richtet sich gen Holland
Hamburg (dpa) - Ein niederländischer Zwischenhändler rückt im Skandal um mit Dioxin verseuchte Lebensmittel nach Angaben des Nachrichtenmagazins „Spiegel“ ins Visier der Ermittlungen.
Das Rotterdamer Unternehmen Olivet habe Mitte November belastete Mischfettsäure aus einer Biodieselraffinerie in Emden an den schleswig-holsteinischen Futterfettproduzenten Harles und Jentzsch geliefert, der im Mittelpunkt der Affäre steht. Dort sei die Säure zu einem Grundstoff für Futtermittel verarbeitet worden, mit dem das Dioxin in die Nahrungskette gelangen konnte. Olivet bestreite jede Verwicklung in den Skandal.
Nach Recherchen der schleswig-holsteinischen Futtermittelkontrolle habe sich das niederländische Unternehmen vertraglich verpflichtet, die Fettsäuren nur für technische Zwecke abzugeben. In den Lieferpapieren, die Prüfer bei Harles und Jentzsch sicherstellten, sei die Ware aber lediglich als Technische Mischfettsäure auf pflanzlicher Basis Typ 5359 deklariert worden. Der wichtige Hinweis „Nicht für Futtermittel geeignet“ habe hingegen gefehlt. Die Ermittler müssten nun prüfen, ob die unvollständigen Angaben auf Unachtsamkeit beruhen oder dazu dienten, die Fettpanscherei legal erscheinen zu lassen.