Gestiegende Netzgebühren Strompreis klettert auf Rekordniveau
Düsseldorf · Mehr als 50 Prozent der Stromversorger werden ab 2020 teurer. Der Musterhaushalt zahlt im Schnitt 70 Euro im Jahr mehr.
Zum Jahreswechsel klettern in Deutschland die Strompreise. Mehr als 50 Prozent der rund 820 örtlichen Versorger werden nach Angaben des Vergleichsportals Verivox teurer, im Schnitt um 5,5 Prozent. Der Strompreis für private Verbraucher wird dadurch im kommenden Jahr höher sein als jemals zuvor. Ein Haushalt mit 3500 Kilowattstunden (kWh) Verbrauch jährlich zahlt derzeit im Schnitt 30,43 Cent pro kWh. Von den Erhöhungen sind vor allem Haushalte in NRW, Bayern und Sachsen betroffen.
Die Anbieter begründen die Verteuerung mit gestiegenen Umlagen und Netzgebühren. Die Umlage nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), mit deren Hilfe der Ausbau des Ökostroms bezahlt wird, steigt zum Jahreswechsel um fünf Prozent auf 6,756 Cent/kWh. Sie macht knapp ein Viertel des Strompreises aus. Ein weiteres Viertel entfällt auf die Netzgebühren, die ab dem nächsten Jahr im Schnitt um sechs Prozent steigen. „Die Bundesregierung hatte zwar Entlastungen beim Strompreis angekündigt, doch davon ist bisher noch nichts angekommen“, sagt Valerian Vogel, Energieexperte bei Verivox.
Wer eine Preiserhöhung erhält, kann von seinem Sonderkündigungsrecht Gebrauch machen und sich einen günstigeren Anbieter suchen. Das ist vor allem für Privathaushalte lohnend, die sich im Grundversorgungstarif ihrer Stadtwerke befinden. Dies gilt für rund 27 Prozent aller Haushalte. Durch einen Wechsel des Anbieters lassen sich oft mehrere hundert Euro im Jahr sparen.