Studie: Deutsche fahren weiter auf SUV ab

Frankfurt/Main (dpa) - Deutsche Autokäufer fahren immer stärker auf Geländewagen mit sportlichem Image ab. Der Marktanteil der sogenannten SUV (Sport Utility Vehicle) sei im ersten Halbjahr auf den Rekordwert von 15,2 Prozent geklettert und werde weiter steigen.

Das berichtete der Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer. Bereits im Jahr 2015 könnten 576 000 SUV-Neuwagen abgesetzt werden, was einem Marktanteil von 18 Prozent entspreche, berichtete der Leiter des Car-Centers der Universität Duisburg-Essen am Mittwoch.

Die deutschen Autokäufer bevorzugten bei gut 248 000 Verkäufen im ersten Halbjahr 2012 aber deutlich kleinere Modelle als die Kunden im SUV-Mutterland USA: Klarer Marktführer ist der VW Tiguan mit knapp 46 000 verkauften Exemplaren vor zehn weiteren Kompakt-SUV. Vier von fünf verkauften Geländewagen rechnet das Car-Institut der kompakten Klasse zu, die künftig durch weitere Mini-SUV wie den Opel Mokka nach unten ergänzt wird. Damit könne der Zielkonflikt der SUV-Mode mit dem Umweltschutz entkrampft werden, da kleinere Wagen günstigere Verbrauchswerte erreichten.

Die richtig schweren Brocken haben hingegen in der Wirtschaftskrise 2009 deutlich an Zuspruch verloren und führen nach Stückzahlen auf dem deutschen Markt eher ein Nischendasein. Gleichwohl steigen weitere Luxushersteller wie zum Beispiel die VW-Tochter Lamborghini in das Segment ein.

SUV sind bereits nach den Kompakten und den Kleinwagen die drittstärkste Fahrzeugklasse in Deutschland. Es gebe noch reichlich Luft nach oben, meint Dudenhöffer. In den USA läge ihr Marktanteil bereits bei 29 Prozent. In Deutschland würden nur Hersteller profitieren, die in dem Segment attraktive Modelle vorweisen könnten.