S&P senkt Krim-Bonität auf „Zahlungsausfall“

London (dpa) - Es sieht ganz nach einer Kuriosität in der Krim-Krise aus: Die Ratingagentur Standard & Poor's hat am Dienstagabend die Note für die Kreditwürdigkeit der Halbinsel zunächst auf „D“ wie Zahlungsausfall gesenkt - um die Bewertung kurz darauf komplett zu streichen.

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S&P wird die Kreditwürdigkeit der Krim also nicht mehr bewerten. Dies sei auf Anfrage der politischen Führung der von Russland annektierten Halbinsel geschehen, teilte S&P mit.

Die zuvor erfolgte Bonitätsabstufung geht auf eine am 21. März ausgefallene Anleihe der Krim zurück. Der Nennwert des Papiers beläuft sich auf 133 Millionen ukrainische Griwna (8,75 Millionen Euro). Die Krim habe nun Zinszahlungen in Höhe von 4,8 Millionen Griwna nicht bedient. „Angesichts des Zahlungsausfalls gehen wir davon aus, dass die Regierung der Krim derzeit nicht in der Lage ist, ihren Zahlungsverpflichtungen nachzukommen“, erklärte S&P.

Auf Anfrage habe S&P in Erfahrung bringen können, dass zwar ausreichend Barmittel vorhanden gewesen und die notwendigen Dokumente an die ukrainische Regierung weitergeleitet worden seien.

Diese habe die Zahlungen aber nicht geleistet. Das Finanzministerium der Ukraine sei für den Schuldendienst der Krim zuständig gewesen, weil die einst autonome ukrainische Halbinsel dort ein Sondervermögen unterhalten habe, aus dem Zinszahlungen geflossen seien.