Telekom: Datengrenze sorgt für Krach
Die Pläne zur Volumendrosselung bei Festnetz-Flatrates beunruhigen die Telekom-Aktionäre.
Köln. Der scheidende Telekom-Vorstandsvorsitzende René Obermann hat auf seiner letzten Hauptversammlung die umstrittene Volumenbegrenzung bei Festnetz-Flatrates für das Internet verteidigt. „Die Alternative wäre, dass das Netz für alle langsamer oder für alle teurer wird“, sagte Obermann am Donnerstag vor den Aktionären in Köln. Man setze auf den Grundsatz: „Für alle schneller, für wenige teurer.“ Er halte das für gerecht.
Bei vielen Anteilseignern stießen die Pläne des Konzerns jedoch auf scharfe Kritik. Ingo Speich von der Fondsgesellschaft Union Investment sagte, mit Leistungsbegrenzungen und Extrazahlungen würden die Kunden „in die Arme der günstigeren Kabel-anbieter getrieben“.
Thomas Hechtfischer von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) sagte: „Wenn dem eine Strategie zugrunde liegt, habe ich sie nicht verstanden. Sie haben alle gegen sich aufgebracht mit einem Plan, den sie offenbar erst 2016 umsetzen wollen.“ Andere Aktionäre begrüßten zwar grundsätzlich die Pläne, kritisieren aber gravierende Mängel bei deren Kommunikation. Obermann zeigte sich aber unbeeindruckt. „Auch wenn es unbequem ist, müssen wir diesen Weg gehen“, sagte er.
Der Manager betonte, für Normalkunden werde die Einführung der Obergrenzen keine Verschlechterung mit sich bringen. Denn die Datenpakete der neuen Tarife würden deutlich größer sein als das Datenaufkommen von Normalkunden. Für die Vielnutzer werde es außerdem weiter Flatrates geben, die aber um zehn bis 20 Euro mehr im Monat kosten sollen.
Obermann, der das Unternehmen auf eigenen Wunsch zum Jahresende verlassen wird, zog auf seiner letzten Hauptversammlung eine positive Bilanz seiner Amtszeit. „Wir haben alle schwierigen Themen angepackt, Skandale bewältigt und deren Ursachen abgestellt“, sagte er. Das gelte für Themen wie Servicequalität oder Datensicherheit, aber auch für Auslandsbaustellen.