Trichet für schnelles Handeln
Mailand (dpa) - Im Kampf gegen die Eurozonen-Schuldenkrise hat EZB-Präsident Jean-Claude Trichet die Politik zu schnellem und effektivem Handeln aufgefordert. In vielen Ländern steht in den kommenden Wochen die parlamentarische Zustimmung zum Euro-Rettungsschirms EFSF an.
Der italienischen Tageszeitung „Corriere della Sera“ sagte Trichet, jetzt seien effektive Aktionen, zügige Umsetzung, verbale Disziplin und ein stärkerer Zusammenhalt aller Beteiligten gefordert.
Trichet hatte erst am Wochenende am Rande der IWF-Tagung gesagt, dass die Eurozone im Epizentrum einer sich anbahnenden globalen Krise der öffentlichen Finanzen stehe. Die EZB ist eine der Schlüsselfiguren bei der Lösung der Euro-Schuldenkrise. Sie hatte in den vergangenen Monaten Anleihen von den unter Beschuss stehenden Eurozonen-Staaten wie Griechenland, Italien und Spanien in Milliardenhöhe aufgekauft, um Banken mit Geld zu versorgen und die Märkte zu beruhigen. Dafür steht sie selbst stark in der Kritik und bräuchte zum Beispiel bei einem Schuldenschnitt Griechenlands höchstwahrscheinlich selbst frisches Eigenkapital von den Staaten.