Trotz Krise: Volle Auftragsbücher im Maschinenbau

Frankfurt/Main (dpa) - Deutschlands Maschinenbauer gehen mit vollen Auftragsbüchern in unsichere nächste Monate. Nach einem jeweils minimalen Auftragsplus von real einem Prozent im September und Oktober stellt sich die Schlüsselbranche auf Dämpfer ein.

„Wir müssen damit rechnen, dass wir noch in diesem Jahr ein Minus bei den Auftragseingängen sehen werden“, sagte der Chefvolkswirt des Branchenverbandes VDMA, Ralph Wiechers, am Mittwoch in Frankfurt. „Das ist angesichts der Niveaus, die erreicht wurden, aber nicht dramatisch. Die Auftragsbücher sind ordentlich gefüllt.“ Im Oktober hätten die Firmen noch einen Auftragsbestand für 5,7 Monate gemeldet.

Der Oktober brachte trotz Euro-Schuldenkrise und sich eintrübender Aussichten für die Weltwirtschaft weitere Bestellungen. Nach Angaben des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) lag das Inlandsgeschäft um fünf Prozent über dem Vorjahresniveau, das Auslandsgeschäft sank um ein Prozent. „Der von manchen befürchtete Einbruch bei den Bestellungen ist weiter ausgeblieben“, erklärte Wiechers.

Der Ökonom betonte: „Die Euro-Krise sehe ich in diesen Zahlen nicht unbedingt.“ Eher seien „Bremsmanöver“ in wichtigen Auslandsmärkten wie China ein Grund. Insgesamt äußerte sich Wiechers optimistisch: „Die Produktion läuft gut, wir können mit Fug und Recht davon ausgehen, dass wir unser Ziel von real 14 Prozent Zuwachs bei der Produktion im Gesamtjahr erreichen werden.“

In dem von kurzfristigen Schwankungen weniger beeinflussten Dreimonatsvergleich August bis Oktober ergab sich insgesamt ein Plus von fünf Prozent zum Vorjahreszeitraum. Dabei steuerte das Inland ein Wachstum von acht Prozent bei, das Ausland ein Plus von drei Prozent. Die Auftragseingänge im Maschinenbau sind traditionell starken Schwankungen von Monat zu Monat unterworfen.