Umfrage: Fahrer misstrauen E10 aus technischen Gründen
Berlin (dpa) - Verträgt mein Auto E10 oder nicht? Aus dieser Unsicherheit meiden viele Deutsche nach wie vor den Kraftstoff und tanken lieber herkömmlich. Die Wirtschaft hinter dem Kraftstoff verspricht eine bessere Aufklärung an der Zapfsäule.
Die Autofahrer in Deutschland tanken nach einer Umfrage nur selten den Kraftstoff E10 mit zehn Prozent Bio-Ethanol, weil sie dem Biosprit technisch nicht vertrauen. Das hat das Institut TNS Infratest im Auftrag des Bundesverbandes der deutschen Bioethanolwirtschaft (BDBe) herausgefunden. In der am Montag in Berlin veröffentlichten Umfrage geben zwei Drittel der befragten Autofahrer mit Benzin-Pkw an, noch kein Super E10 getankt zu haben. Sieben von zehn begründen das mit technischen Bedenken und der Sorge um den Motor.
Nach der stockenden Einführung des Biosprits im vergangenen Jahr erreicht E10 mittlerweile einen Marktanteil von 13 bis 14 Prozent. Angestrebt war, dass E10 mit 80 Prozent Marktanteil die Standardsorte für Benziner an der Tankstelle werden sollte. Vor diesem Hintergrund und sehr langsamen Wachstumsraten gilt die E10-Einführung in der Mineralölbranche als Misserfolg. Die Autofahrer bevorzugen Super E5 mit fünf Prozent Ethanol, obgleich es vier Cent je Liter teurer ist.
Da die allermeisten gängigen Autos auch nach Einschätzung des ADAC problemlos E10 tanken könnten und bislang keine Motorschäden bekannt geworden sind, sehen die Bioethanol-Firmen ein Informationsdefizit bei den Autofahrern. „Die Aufgabe ist klar“, sagte Dietrich Klein, Geschäftsführer des BDBe. „Kommunikation über das Internet reicht nicht; die Autofahrer müssen direkt informiert werden.“ Das müsse an den Tankstellen, besonders aber in den Autowerkstätten passieren und sei Aufgabe der Autohersteller.