Unternehmen machen sich für Euro stark

Berlin (dpa) - Mit einem gemeinsamen Appell an die Politik wollen sich deutsche und französische Unternehmen für den Euro stark machen. „Ein Scheitern des Euro wäre ein fataler Rückschritt für Europa“, hieß es in einem der dpa vorliegenden Papier aus den Reihen des Unterstützerkreises.

Damit wurde ein Bericht des „Handelsblatts“ (Freitagsausgabe) bestätigt. Die gemeinsame Erklärung, die am kommenden Dienstag (21. Juni) als Anzeige in mehreren deutschen und französischen Tageszeitungen erscheinen solle, werde von 48 deutschen und französischen Unternehmen getragen. Die Unterzeichner wollten ein Zeichen für den Euro setzen, hieß es.

Zu den Unterzeichnern zählen zum Beispiel BMW-Chef Norbert Reithofer und Daimler-Chef Dieter Zetsche. Ein Daimler-Sprecher sagte, es eine Erklärung zur Bedeutung des Euro. Es gehe um keinen politischen Kurs.

Laut „Handelsblatt“ wurde die Erklärung auch von Siemens-Chef Peter Löscher, Bosch-Chef Franz Fehrenbach, dem Telekom-Vorstandsvorsitzenden René Obermann und EADS-Chef Louis Gallois unterzeichnet.

Koordinatoren auf deutscher Seite sind Kreisen zufolge ThyssenKrupp-Aufsichtsratschef Gerhard Cromme, Michael Diekmann (Allianz) und Tilman Todenhöfer (Bosch). Die an der Erklärung beteiligten Unternehmer trügen Verantwortung für über fünf Millionen Beschäftigte und insgesamt 1,5 Billionen Euro Umsatz. Seit der Euro-Einführung sei die internationale Wettbewerbsfähigkeit europäischer Unternehmen deutlich gestiegen und es seien fast neun Millionen neue Arbeitsplätze in der Eurozone entstanden.

In der EU wird derzeit um ein neues Hilfspaket für das hoch verschuldete Griechenland gerungen. Wie es hieß, ist das Plädoyer für den Euro das Ergebnis mehrerer Treffen deutscher und französischer Unternehmer auf Initiative der französischen Unternehmervereinigung Cercle de l'Ìndustrie und des deutsch-französischen Unternehmertreffens in Evian.

Um Krisen in Zukunft zu verhindern, plädierten die Unterstützer für eine engere Koordination der Wirtschafts- und Haushaltspolitik zwischen den Mitgliedsstaaten, solide Staatsfinanzen, transparente Strukturen, faire Wettbewerbsbedingungen und strikte Stabilitätsregeln. Bei deren Missachtung müssten Sanktionen frühzeitig und effektiv greifen, hieß es.