US-Arbeitsmarkt schwächelt - Quote sinkt trotzdem
Washington (dpa) - Der US-Arbeitsmarkt hat einen durchwachsenen Start ins neue Jahr hingelegt. Zwar sank die Erwerbslosenquote im Dezember von 7,0 auf 6,7 Prozent und damit auf den tiefsten Stand seit mehr als fünf Jahren, wie das Arbeitsministerium am Freitag in Washington mitteilte.
Doch die Zahl neu geschaffener Stellen lag in dem Monat nur bei 74 000. Ökonomen hatten mit fast 200 000 zusätzlichen Jobs gerechnet - der monatliche Durchschnitt lag 2013 bei gut 180 000. Vor allem das kalte Wetter im Dezember könnte dem Arbeitsmarkt geschadet haben, vermuten Experten. Die Börsen und der Dollar reagierten zunächst mit klaren Verlusten.
Die überraschend schwachen Zahlen stellen infrage, wie stabil die Erholung der weltgrößten Volkswirtschaft tatsächlich ist. Das Vorjahr war mit hohen Wachstumszahlen und Rekorden an den Aktienmärkten zu Ende gegangen.
Die US-Notenbank Fed hatte daher ihre Goldpolitik im Dezember erstmals seit langem etwas verschärft, indem sie ihre milliardenschweren Anleihekäufe leicht reduzierte. Diesen Kurs mit weiteren Drosselungen will sie nur bei anhaltend guter Konjunktur fortsetzen.
Zur Verbesserung der Arbeitslosenquote trug auch bei, dass der für November gemeldete Jobaufbau nachträglich um 38 000 neue Stellen auf 241 000 nach oben korrigiert wurde. Vor allem aber sank die Quote, weil offenbar viele Amerikaner nach langer Arbeitslosigkeit die Suche nach einem Job aufgegeben haben. Für die Statistik werden aber nur Arbeitslose gezählt, die sich tatsächlich um eine Stelle bemühen.
Besorgniserregend nannten Experten die Entwicklung, dass immer weniger Bürger auf dem US-Arbeitsmarkt aktiv seien. Nur noch 62,8 Prozent der Bevölkerung hatten im Dezember eine Beschäftigung oder suchten einen Job. Die Rate ist so gering wie seit 1978 nicht mehr. Zudem sind laut Arbeitsministerium 3,9 Millionen Menschen seit mehr als einem halben Jahr ohne Stelle. Das sind mehr als 37,7 Prozent der Arbeitslosen.