US-Wirtschaft kommt in Schwung
Washington (dpa) - Die Wirtschaft der USA ist im zweiten Quartal stärker gewachsen als erwartet. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der weltweit größten Volkswirtschaft legte von April bis Juni aufs Jahr hochgerechnet um 2,5 Prozent zu.
Das teilte das US-Handelsministerium nach einer zweiten Schätzung in Washington mit.
Grund für den Schub sei ein Aufschwung bei den Exporten und ein langsamerer Rückgang staatlicher Ausgaben. Auch der private Konsum trug dazu. Zuvor hatten die Volkswirte lediglich 1,7 Prozent Wachstum für das zweite Quartal erwartet. Diese Schätzung wurde nun deutlich nach oben korrigiert. Zum Jahresbeginn waren die USA mit 1,1 Prozent noch nicht mal halb so stark wie im zweiten Quartal gewachsen.
Die erfreulichen Daten schüren gleichzeitig Befürchtungen, dass die US-Notenbank Fed ihrer lockeren Geldpolitik ein baldiges Ende setzen könnte. Der deutsche Leitindex Dax rutschte nach den Daten aus Washington zeitweise ins Minus.
Der Leitzins befindet sich seit Ende 2008 auf dem historischen Tiefstand zwischen Null und 0,25 Prozent. Erst wenn die Arbeitslosenquote unter 6,5 Prozent gefallen ist und sich „substanziell“ verbessert hat, will sich die Fed nach früheren Angaben von der sehr lockeren Geldpolitik abwenden und ihre Billiggeld-Flut zur Stützung der Wirtschaft abebben lassen.
Während die Arbeitslosenquote in den USA mit 7,4 Prozent nach wie vor hoch bleibt, fielen die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche etwas stärker als erwartet. Im Vergleich zur Vorwoche sanken sie um 6000 auf 331 000 Anträge, wie das US-Arbeitsministerium berichtete. Im aussagekräftigeren Vierwochenschnitt stieg die Zahl hingegen um 750 auf 331 250 Anträge.