Verbraucherstimmung geht leicht zurück

Nürnberg (dpa) - Die Stimmung der Verbraucher in Deutschland geht auch vor dem Hintergrund der Griechenland-Finanznot leicht zurück.

„Die anhaltenden Diskussionen um den richtigen Weg aus der Schuldenkrise Griechenlands und damit einhergehend mögliche Gefahren für die gemeinsame europäische Währung verunsichern die deutschen Konsumenten“, teilte das Marktforschungsunternehmen GfK am Dienstag in Nürnberg mit. Damit überlagerten die Ereignisse in Südeuropa die guten inländischen Rahmenbedingungen. Allerdings gehen die Deutschen nach wie vor davon aus, dass ihre Wirtschaft weiter wächst - wenn auch nicht mehr ganz so stark wie bisher.

Der von der GfK ermittelte Konsumklima-Index sank von revidiert 5,5 Punkten im Juli auf 5,4 Punkte für August. Die Einbußen gingen auf das Konto der gesunkenen Konjunktur- und Einkommenserwartung, während die Anschaffungsneigung - also die Bereitschaft zu größeren Käufen - nur marginal zurückging.

Wegen der wochenlangen Diskussionen über die beste Lösung der Schuldenkrise in Griechenland sowie der Befürchtung, dass weitere Euroländer in den Strudel geraten könnten, nahm die Konjunkturerwartung ab. Allerdings fand die repräsentative Befragung der rund 2000 Verbraucher in der ersten Monatshälfte statt, so dass der Brüsseler Gipfelentschluss zum neuen Rettungspaket vom vergangenen Donnerstag noch keinen Niederschlag gefunden hat.

Viele Verbraucher fürchteten im Falle einer Staatspleite Griechenlands oder weiterer Hilfszahlungen der Europäischen Union zusätzliche finanzielle Belastungen. Da zudem ein weiterer Anstieg der Energiepreise droht, ging auch die Einkommenserwartung zurück. Kaum betroffen hingegen war die Anschaffungsneigung. Der robuste Arbeitsmarkt minderte die Angst vor einem Verlust des eigenen Jobs und erhöhte die Planungssicherheit - beides wichtige Kriterien für größere Anschaffungen.