Verdi: Schlecker-Mitarbeiter sollen auf Lohn verzichten
Ehingen/Stuttgart (dpa) - Der Schlecker-Insolvenzverwalter fordert nach Gewerkschaftsangaben von den Beschäftigten für die Sanierung der Drogeriekette einen Lohnverzicht von 15 Prozent. Die Gewerkschaft Verdi lehnt das ab.
„15 Prozent Lohnverzicht, das ist für die Schlecker-Frauen kaum vorstellbar“, sagte Verdi-Verhandlungsführer Bernhard Franke am Mittwoch der Nachrichtenagentur dpa in Stuttgart. Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz kommentierte das bislang nicht.
Derzeit laufen die Verhandlungen über einen sogenannten Sanierungstarifvertrag. Nach bislang ergebnisloser Runde werden die Gespräche mit der Insolvenzverwaltung nach Angaben Frankes in der kommenden Woche fortgeführt.
„Das wird harter Diskussionen bedürfen“, kündigte der Handelsexperte im Verdi-Landesverband Baden-Württemberg an. Bei der Größenordnung, die Geiwitz einsparen wolle, werde auch ein möglicher Verzicht der Beschäftigten auf Sonderzahlungen nicht ausreichen. Zu den Sonderzahlungen gehören das Urlaubs- und Weihnachtsgeld.
Weiterhin im Raum steht laut Franke die Forderung der Gewerkschaft, als Ausgleich für einen Lohnverzicht eine Unternehmensbeteiligung der Beschäftigten zu erreichen. „Das hat der Insolvenzverwalter nicht rigoros abgelehnt“, sagte Franke.
In der vergangenen Woche fand der Auftakt der Verhandlungen zwischen Tarifkommission und Insolvenzverwaltung statt - bis Ende April soll eine Einigung gelingen. Bei Schlecker sind nach Filialschließungen und tausenden Kündigungen noch rund 13 500 Mitarbeiter beschäftigt.
Derweil führt der Schlecker-Insolvenzverwalter mit drei von insgesamt sechs „ernsthaften“ Bewerbern tiefere Gespräche über eine mögliche Übernahme. Bestätigt ist bisher der osteuropäische Finanzinvestor Penta als einer der drei engeren Kandidaten.
Bisher war bekanntgeworden, dass sich auch das Düsseldorfer Beratungs- und Investmenthaus Droege International Group für Schlecker interessiert. Unklar ist, ob das Unternehmen weiter im Rennen ist. Bis Ende Mai ist ein Abschluss der Investorenfrage geplant. Auch die Gläubiger von Schlecker müssen dem zustimmen.