Vier gemeinsame Auto-Plattformen bei Opel und PSA
Paris/Rüsselsheim (dpa) - Die kriselnden Autohersteller Opel und Peugeot/Citroën wollen in einer künftigen Allianz zunächst vier neue Fahrzeugplattformen gemeinsam entwickeln. Die ersten Autos sollen bis Ende 2016 auf den Markt kommen, wie die Opel-Mutter General Motors (GM) und der französische PSA-Konzern mitteilten.
Durch die Zusammenarbeit auch im Einkauf wollen die Unternehmen gemeinsam nach spätestens fünf Jahren jährlich zwei Milliarden Dollar (1,5 Mrd Euro) einsparen. Unklar blieben zunächst die Folgen für die bestehenden Werke und Beschäftigten der Partner. Mit der bereits im Februar angekündigten Grundsatzentscheidung zur Allianz seien noch keine Beschlüsse verbunden, an welchen Standorten die Autos künftig entwickelt und produziert würden, erklärte ein Opel-Sprecher in Rüsselsheim. Betroffen könnten zahlreiche Arbeitsplätze in den Entwicklungszentren und den Produktionsstandorten sein. Unter den Opel/Vauxhall-Werken gilt Bochum als besonders gefährdet.
Die Beschäftigten der beiden Konzerne dürften nicht gegeneinander ausgespielt werden, erklärte Opel-Betriebsratschef Wolfgang Schäfer-Klug. Er erwartet anscheinend eine Ausweitung der GM-Strategie, die verschiedenen Standorte in einen harten Kostenwettbewerb miteinander zu schicken. „Eine Abwärtsspirale von Einkommen und Arbeitsbedingungen wird keiner der beiden Seiten der Allianz helfen“, heißt es in einer Erklärung Schäfer-Klugs für das Europäische Arbeitnehmerforum von Opel/Vauxhall. Die Arbeitnehmer erwarten am Donnerstag bei einem Treffen genauere Informationen seitens des Managements über die Folgen der Allianz.
Bei den vier gemeinsamen Projekten handelt es sich um einen Van, zwei Kleinwagen sowie Mittelklasseautos. Opel ist bislang mit den Modellen Zafira, Meriva, Corsa und Insignia in diesen Segmenten unterwegs. Der GM-Tochter wird eine höhere Kompetenz in der Mittelklasse und bei Kompakt-Vans wie dem Meriva zugetraut, während die Franzosen als Spezialisten für Kleinwagen und größere Familien-Vans gelten.
Parallel gehen die Verhandlungen zwischen GM und Betriebsräten sowie der Gewerkschaft IG Metall über das bis 2022 reichende Opel-Zukunftskonzept in die Endrunde. Man wolle bis zum Monatsende zu einem Ergebnis kommen, hieß es in Gewerkschaftskreisen. Bislang hatte der 26. Oktober als Stichtag gegolten. Die IG Metall lehnt Werksschließungen in Deutschland ab. Ohne Einigung müsste Opel ab dem 1. November bislang gestundete Lohnzahlungen aus der jüngsten Tariferhöhung nachzahlen.