Vodafone investiert Milliarden
Bei dem Konzern werden intern aber Kosten reduziert. Weihnachtsfeiern fallen aus.
Düsseldorf. Der Mobilfunkmarkt in Deutschland bleibt hart umkämpft. Das bekommt auch der Düsseldorfer Konzern Vodafone zu spüren. So sind die Umsätze im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2013/14 rückläufig. Die Erlöse fielen bis Ende September im Jahresvergleich um gut 5,5 Prozent auf 4,6 Milliarden Euro. „Wir liegen deutlich hinter den Erwartungen, die wir uns selbst gestellt haben“, sagte Thomas Novak, Vodafone-Geschäftsführer Finanzen, am Dienstag. „Wir können mit diesen Zahlen nicht zufrieden sein“, ergänzte Vodafone-Deutschlandchef Jens Schulte-Bockum.
Vor allem die aggressive Niedrig-Preispolitik der kleineren Anbieter und die massiven Investitionen der Telekom in die Kundenanwerbung haben sich ausgewirkt. So müsse man auch bei der Entwicklung der Kundenzahlen Abstriche machen. Bis Ende September verbuchten die Düsseldorfer im Jahresverlauf einen Rückgang um drei Millionen auf knapp 32 Millionen Kunden. Bei den Vertragskunden habe es dagegen Zuwächse von 70 000 gegeben. Zum Vergleich: Die Deutsche Telekom hatte im September 38 Millionen Kunden.
Dem negativen Trend will das Unternehmen mit Investitionen in den Ausbau und die Verbesserung der Netzstruktur entgegenwirken. In den nächsten zwei Jahren sollen vier Milliarden Euro in die Hand genommen werden.
Damit sollen alle 2G- und 3G-Netze komplett auf modernste Technologie umgerüstet werden. Das LTE-Netz (Long Term Evolution), ein Mobilfunknetz, das eine schnelle Datenübertragung ermöglicht, soll flächendeckend ausgebaut werden. Um dem steigenden Datenvolumen weiter Rechnung zu tragen, soll die Netzkapazität erweitert und hierfür die Anzahl der mit Glasfaser angebundenen Basisstationen verdoppelt werden. Vor allem soll das Netz in den 81 deutschen Großstädten, ausgewählten ländlichen Regionen und an den Autobahnen verbessert werden.
Zudem sollen Standorte wie 39 Stadien, 17 Flughäfen und 152 ICE-Bahnhöfe verstärkt modernisiert werden.
Trotz der Investitionen sollen im Unternehmen weitere Kosten reduziert werden. So werde in diesem Jahr auf die Weihnachtsfeiern verzichtet. „Auch wenn wir nicht die besten Zahlen präsentieren können, fühlen wir uns für die Zukunft gut aufgestellt“, sagte Schulte-Bockum.