Volkswirte: März-Arbeitslosigkeit um rund 70 000 gesunken

Nürnberg (dpa) - Der Frühjahrsaufschwung hat nach Experteneinschätzung für einen stärkeren Rückgang der Arbeitslosigkeit in Deutschland gesorgt.

Volkswirte: März-Arbeitslosigkeit um rund 70 000 gesunken
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Insgesamt seien zum Frühjahrsbeginn 3,07 Millionen Männer und Frauen arbeitslos gewesen, berichteten Volkswirte deutscher Großbanken unter Berufung auf eigene Berechnungen.

Das wären rund 70 000 weniger als im Februar und rund 30 000 weniger als vor einem Jahr. Die offiziellen Arbeitslosenzahlen für den März will die Bundesagentur für Arbeit an diesem Dienstag (1. April) bekanntgeben.

Nach Ansicht von Allianz-Ökonom Rolf Schneider haben sich die Hinweise auf eine Entspannung auf dem Arbeitsmarkt im März weiter verstärkt: „Es gibt klare Anzeichen, dass die Konjunktur im ersten Quartal kräftig gewachsen ist. Das hilft auch dem Arbeitsmarkt.“

Mit weiteren Fortschritten am Arbeitsmarkt rechnet auch Commerzbank-Volkswirt Eckart Tuchtfeld. Besonders kräftig werde der Aufschwung aber nicht ausfallen, schätzt er - und verweist auf die bislang eher „verhaltenen Investitionen“ deutscher Unternehmen. Diese seien aber erforderlich, um kräftigere Jobzuwächse auszulösen.

Als Bremse auf dem Arbeitsmarkt könnte nach Ansicht der Volkswirte die von der Bundesregierung auf den Weg gebrachte Mindestlohnregelung wirken. „Es zeigt sich immer mehr, dass manche Unternehmen erst mal abwarten, wie sich die Regelung auswirkt, bevor sie größere Personalprogramme auflegen“, berichtet etwa Tuchtfeld.

Vieles hänge auch von der konkreten Ausgestaltung der Mindestlohnregeln ab. Mit gravierenden Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt rechnet Tuchtfeld aber nicht. Ähnlich sieht das auch sein Kollege Schneider. Er geht ohnehin davon aus, dass die Folgen erst im kommenden Jahr auf dem Arbeitsmarkt spürbar werden. Grundsätzlich werde der Arbeitsmarkt aber von der erwarteten Konjunkturbelebung profitieren. Damit wüchsen auch wieder die Chancen von Arbeitslosen. Bisher hatten von neu geschaffenen Stellen vor allem zuwandernde EU-Bürger und in den Beruf zurückkehrende Frauen profitiert.