Warner Music kauft Coldplay-Label Parlophone
New York (dpa) - Der US-Konzern Warner Music ist neuer Besitzer des einstigen EMI-Labels Parlophone, bei dem Bands wie Coldplay oder Gorillaz zu Hause sind.
Warner Music zahlt für die Label-Familie um Parlophone 487 Millionen Pfund (571 Mio Euro) an den weltgrößten Musikkonzern Universal Music, wie die Unternehmen am Donnerstag mitteilten. Warner Music hatte ursprünglich den Bieterwettstreit um das gesamte Musikgeschäft von EMI verloren. Der siegreiche Bieter Universal Music musste aber auf Druck der Wettbewerbshüter die Parlophone Label Group abstoßen.
Warner Music bekommt bei dem Deal auch das EMI-Geschäft in neun europäischen Ländern, darunter Belgien, Frankreich, Spanien, Dänemark und Schweden. Lukrativ sind auch die Katalogrechte für Musik von Altstars wie Pink Floyd, Iron Maiden oder Tina Turner. Damit hat der US-Milliardär Len Blavatnik, der Warner Music kaufte, um daraus einen größeren Musikkonzern zu schmieden, doch noch zumindest einen Teilerfolg erzielt.
Vor Jahren hatten EMI und Warner Music mehrfach eine Fusion ausgelotet, die Idee scheiterte aber schon frühzeitig an den Kartellwächtern. Warner Music setzte sich jetzt im Wettstreit um Parlophone laut Medienberichten unter anderem gegen Sony und den Musikverlag BMG durch, ein gemeinsames Unternehmen von Bertelsmann mit dem Finanzinvestor KKR.
Universal Music hatte den Zuschlag für das EMI-Musikgeschäft für rund 1,2 Milliarden Pfund bekommen. Zuvor war geschätzt worden, dass beim Verkauf der Parlophone-Label rund ein Drittel dieser Summe zurückgeholt werden könnte. Es wurde am Ende sogar etwas mehr. Bei Universal bleiben unter anderem das US-Geschäft von EMI sowie Label mit Stars wie Katy Perry, Robbie Williams, Norah Jones, Herbert Grönemeyer - und die Musik der Beatles.
Der Deal setzt auch einen Schlusspunkt unter die Zerschlagung des britischen Traditionshauses. EMI war auf dem Auktionsblock gelandet, nachdem der Musikkonzern am die Citigroup überging. Der frühere Besitzer, der Finanzinvestor Terra Firma, konnte seine Milliardenkredite nicht mehr bedienen.