Was wird aus der WestLB?
Debatte um Fusion mit anderen Instituten und Bieterverfahren ist entbrannt.
Düsseldorf. Die WestLB kommt nicht zur Ruhe. Während in Düsseldorf noch der Endspurt zur Auslagerung milliardenschwerer Papiere in die erste Bad Bank Deutschlands läuft, hat schon die Diskussion um das nächste große Thema begonnen.
Was wird aus der WestLB-Kernbank, die von Risiken entlastet wird und die nach eigenen Angaben profitabel arbeitet? Gelingt doch ein Zusammenschluss der WestLB mit einer anderen Landesbank, obwohl in den vergangenen Jahren mehrere Anläufe scheiterten und andere große Landesbanken derzeit eigene Probleme haben? Oder ergibt sich für die WestLB ein privater Investor in dem Bieterverfahren, das im Sommer gestartet werden soll?
Aus Sicht der Sparkassen in NRW, die bisher WestLB-Mehrheitseigentümer sind, ist nach wie vor eine Lösung im Lager der Landesbanken die beste Variante. Der Präsident des Rheinischen Sparkassenverbandes, Michael Breuer, sieht weiter Chancen für Zusammenschlüsse.
Immerhin hätten sich die Ministerpräsidenten verpflichtet, bis Ende des laufenden Jahres Fortschritte bei der Landesbanken-Konsolidierung zu erreichen. Bei den Landesbanken sind die jeweiligen Bundesländer und Sparkassen in unterschiedlichen Konstellationen die maßgeblichen Bankeigentümer.
Auch die Arbeitnehmervertreter der WestLB haben die Hoffnung nicht aufgegeben, dass es doch noch zu einem Landesbanken-Zusammenschluss kommt. "Es kommt immer wieder zu dem Punkt zurück, man muss es in der Familie lösen", sagte Betriebsratsvorsitzende Doris Ludwig.
Mit den erfolgten EU-Auflagen für Beihilfen und der Gründung einer Bad Bank komme die WestLB bereits aus einer "Kurve" heraus, in die einige andere Landesbanken gerade erst hineingingen. "Wir bräuchten eigentlich ein bisschen mehr Zeit." Wichtig sei für die 5200 Mitarbeiter, dass die WestLB als Ganzes erhalten bleibt.
Nach Auflagen der EU-Wettbewerbshüter muss die WestLB im nächsten Jahr mehrheitlich verkauft werden, wenn es keine Landesbanken-Fusion gibt. Zuletzt gab es bei der Landesbank Berlin ein Bieterverfahren. Sie wurde 2007 von den Sparkassen übernommen. Damals hatten die kommunalen Kreditinstitute die stolze Summe von 5,3 Milliarden Euro auf den Tisch gelegt, um den Zugriff einer privaten Großbank auf ein öffentliches Geldinstitut abzuwehren.