Wechsel an der Arbeitgeberspitze

Dieter Hundt gibt das Amt als Präsident nach 17 Jahren ab. Sein Nachfolger wird Ingo Kramer.

Berlin. Arbeitgeber-Präsident Dieter Hundt gibt das Amt nach 17 Jahren ab. Nachfolger soll der Bremerhavener Unternehmer und derzeitige Vizepräsident der Bundesvereinigung der Arbeitgeberverbände (BDA), Ingo Kramer werden. Hundt, der am 30. September 75 Jahre als wird, wolle Kramer am kommenden Montag, im Einvernehmen mit den acht Vizepräsidenten, dem Vorstand als Nachfolger vorschlagen.

Hundt hatte nach anhaltender Kritik fast zeitgleich auch das Amt des Aufsichtsratschefs des Fußball-Bundesligisten VfB Stuttgart mit sofortiger Wirkung niedergelegt. Am Montag hatte er dann auch dem BDA-Präsidium angekündigt, bei der Wahl am 18. November nicht mehr kandidieren zu wollen, und bereits den Nachfolger präsentiert.

Auf den künftigen BDA-Präsidenten Kramer kommen schwierige Aufgaben zu — intern wie extern. Seit langem gibt es Forderungen, dass die großen Wirtschaftsverbände und gerade die BDA eine Struktur- und Organisationsreform angehen sollten. Zudem ist der Einfluss der Verbände auf die Politik in den vergangenen Jahrzehnten erheblich geschrumpft.

In seiner Funktion als Tarifpartner der Gewerkschaften muss sich der Arbeitgeberverband mit Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt auseinandersetzen. Anders als zu Zeiten der Agenda 2010 von SPD-Kanzler Gerhard Schröder geht es heute nicht mehr so sehr um die hohe Zahl der Arbeitslosen als vielmehr um die Zuwanderung von Fachkräften.

Nach der Bundestagswahl dürfte das Thema Mindestlohn wieder hochkommen. In den Tarifauseinandersetzungen gefährden kleinere Spartengewerkschaften mit erheblichen Auswirkungen etwa im Gesundheitswesen oder auf den Luft- oder Schienenverkehr die Tarifeinheit. Eine schlüssige Antwort darauf haben weder Politik noch Arbeitgeber noch die führenden Einzelgewerkschaften bislang gefunden.

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