Weitere Verhaftete in Schmiergeldaffäre bei Media-Saturn
Hamburg/Augsburg (dpa) - In der Schmiergeldaffäre bei Media-Saturn (Ingolstadt) sind zwei weitere Beschuldigte in Haft genommen worden.
Ein Sprecher der Augsburger Staatsanwaltschaft bestätigte am Sonntag einen entsprechenden Bericht des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“, wonach zwei Männer aus Hamburg wegen des dringenden Tatverdachts der Bestechung und Beihilfe in Untersuchungshaft säßen. Das Amtsgericht Augsburg habe den Haftbefehl am Mittwoch vollstreckt. Details zu den Vorwürfen gegen die Männer nannte die Staatsanwaltschaft nicht.
Laut „Spiegel“ stehen die 36- und 38-jährigen Geschäftsführer einer Hamburger Firma im Verdacht, Schmiergelder an zwei Media-Markt-Manager in Höhe von insgesamt 320 000 Euro gezahlt zu haben. Sie hätten dafür in den Jahren 2010 und 2011 Aufträge über insgesamt 15 Millionen Euro erhalten. Zudem sollen sie dem Bericht zufolge Scheinrechnungen ausgestellt haben.
Im Zuge der Schmiergeldaffäre waren Anfang November auch der bereits suspendierte Deutschlandchef des Elektronikhändlers und ein Buchhalter verhaftet worden. Fünf weitere Verdächtige saßen bereits in Untersuchungshaft. Die Anklagebehörde in Augsburg ermittelt insgesamt gegen 19 Personen.
Hintergrund der Ermittlungen sind dubiose Provisionszahlungen für Breitband-Internetanschlüsse. Anbieter von DSL-Verträgen sollen Verantwortlichen von Media-Saturn insgesamt mehr als 3,5 Millionen Euro Schmiergeld gezahlt haben, um ihre Produkte in den Märkten der Kette verkaufen zu dürfen. Media-Saturn ist Europas größter Elektronikhändler und gehört mehrheitlich zum Handelskonzern Metro.