Weltbank-Präsident: Auf Abschaffung der Armut konzentrieren
München/Washington (dpa) - Weltbank-Präsident Jim Yong Kim will seine Organisation neu ausrichten und ganz auf den Kampf gegen die Armut fokussieren. „Ich habe eine klare Botschaft für die Mitarbeiter: Gebt mir Projekte, die riskant sind, aber etwas bewirken können“, sagte Kim der „Süddeutschen Zeitung“.
Gleichzeitig müsse die Weltbank mit derzeit rund 12 000 Mitarbeitern in den nächsten drei Jahren 400 Millionen Dollar (295 Mio Euro) an Kosten einsparen. Dabei werde es auch Entlassungen geben. Konkrete Zahlen nannte der Amerikaner koreanischer Herkunft, der seit dem vergangenen Jahr an der Spitze der Weltbank steht, jedoch nicht.
Die 188 Mitgliedstaaten der Weltbank billigten dem Bericht zufolge Kims Ziel, wonach bis 2030 niemand mehr auf der Welt in absoluter Armut leben soll. Als absolut arm gilt jemand, der weniger als 1,25 Dollar am Tag verdient. Demnach seien derzeit 18 Prozent der Weltbevölkerung arm - 1990 waren es noch 43 Prozent.
Um das Ziel zu erreichen, müssten die Entwicklungsländer ihre Konjunkturentwicklung beschleunigen, betonte Kim in der Zeitung. „Die Länder müssen stärker wachsen und sie müssen mehr tun, um die Armen an diesem Wachstum zu beteiligen.“ An die eigene Adresse der Weltbank gerichtet sagte der 53-Jährige: „Wir müssen das Geld genau dort einsetzen, wo es am meisten gegen die Armut hilft.“
Die Weltbank und der Internationaler Währungsfonds (IWF) wollten am Samstag ihre Jahrestagung in Washington abschließen.