Wüstenrot will weiterhin Bausparverträge kündigen
Stuttgart (dpa) - Die Bausparkasse Wüstenrot will an ihrer Praxis festhalten, voll besparte Bausparverträge mit relativ hohen Zinszahlungen zu kündigen. „Schon aus Gleichbehandlungsgründen“, sagte der neue Wüstenrot-Chef Bernd Hertweck der „Stuttgarter Zeitung“.
Das reine Sparen habe „mit dem Ursprungszweck des Bausparens nichts mehr zu tun“. Mitte September war bekanntgeworden, dass das Kreditinstitut rund 15 000 Sparverträge aufgelöst hatte, bei denen die Kunden nach Erreichen der vereinbarten Summe keinen Anspruch mehr auf ein Darlehen hatten. Seit 2010 hat Wüstenrot den Angaben zufolge Verträge mit einer Bausparsumme von gut einer Milliarde Euro durch Kündigungen abgebaut.
Verbraucherschützer hatten darüber hinaus moniert, dass Kunden immer wieder dazu gedrängt würden, vorzeitig Bausparverträge zu kündigen. Hertweck sagte dazu: „Beratungsaktionen, wie wir sie voriges Jahr hatten, planen wir nicht mehr.“ Hintergrund ist, dass die Altverträge den Bausparkassen unlieb sind, da sie bei den derzeit extrem niedrigen Zinsen Schwierigkeiten haben, die versprochenen Renditen zu erwirtschaften. Für Bauspar-Kunden, die keine Finanzierung benötigen, sind sie wiederum sehr attraktiv.