Weltweiter Protest gegen Banken
In Rom kommt es zu Ausschreitungen. Aktionen auch in Berlin und Düsseldorf.
Rom/Frankfurt. Hunderttausende Menschen haben am Samstag weltweit gegen die Macht und die Auswüchse des Finanzmarktes demonstriert. Die Proteste erreichten nach Veranstalterangaben 951 Städte in 82 Ländern. In Rom und in Lissabon gingen jeweils mehr als 100 000 Bankenkritiker auf die Straße. Dabei kam es in Rom zu Ausschreitungen autonomer Gruppen mit mehr als 100 Verletzten. Doch in den allermeisten Fällen blieben die Kundgebungen friedlich.
Die Demonstranten forderten schärfere Regeln für Banken, eine europäische Vermögensabgabe und bessere Arbeitsperspektiven. Vorbild für die Proteste waren Kundgebungen in Madrid und New York.
In Rom zündeten Vermummte Autos an und attackierten Bankfilialen. Mehrere Räume des Verteidigungsministeriums wurden durch Sprengsätze und Rauchbomben beschädigt. In New York kam es zu mehr als 70 Festnahmen. Die Ordnungshüter nahmen Protestler in Gewahrsam, nachdem diese in eine Bankfiliale geströmt waren, um ihre Konten aufzulösen.
In Deutschland blieben die Proteste friedlich. Nach Angaben der Mitorganisatoren von Attac folgten mehr als 40 000 Kapitalismuskritiker in etwa 50 Städten dem Aufruf zum Protest. In der Bankenmetropole Frankfurt protestierten etwa 5000 Menschen vor der Europäische Zentralbank. Im Berliner Regierungsviertel gingen bis zu 10 000 Menschen auf die Straße. In Düsseldorf zogen 1000 Demonstranten durch die Innenstadt. dpa