Weniger Firmenpleiten in Deutschland
Hamburg (dpa) - Bundesweit ist die Zahl der Firmenpleiten in Deutschland in den ersten sechs Monaten um fast elf Prozent auf 15 300 zurückgegangen. Für das Gesamtjahr sei mit 30 000 Insolvenzen zu rechnen und damit so wenig wie vor der Finanzkrise, teilte die Wirtschaftsauskunftei Bürgel am Donnerstag in Hamburg mit.
Im Vorjahr waren es noch 32 300. „Die konjunkturelle Lage in Deutschland wirkt sich positiv aus“, sagte Bürgel-Geschäftsführer Norbert Sellin. Sollte sich der Trend fortsetzen, wäre die Zahl der Firmeninsolvenzen damit auf dem Niveau vor dem Ausbrechen der globalen Finanzkrise angelangt. Die weitere Entwicklung könnte aber laut Bürgel stark von der Schuldenkrise in Europa beeinflusst werden. Viele Banken würden außerdem immer noch zu wenige Kredite vergeben.
Als einziges Bundesland kämpft Bremen weiter gegen eine zunehmende Zahl von Firmenpleiten. Trotz guter Konjunktur rutschten dort im ersten Halbjahr 5,7 Prozent mehr Unternehmen in die Insolvenz. Das kleinste Bundesland hatte bereits 2010 die Statistik angeführt. In ganz Deutschland wurden während der ersten sechs Monate im Schnitt 48 von 10 000 Betrieben zahlungsunfähig - in Bremen waren es 91.
Besonders wenige Pleiten gab es erneut in den wirtschaftlich stärkeren Bundesländern im Süden. In Bayern traf es im Schnitt 32 von 10 000 Firmen, in Baden-Württemberg 35.