Weniger neue Jobs in den USA als erwartet

Washington (dpa) - Die Jobmaschine in den USA kommt noch immer nicht recht in Schwung: Im September wurden lediglich 148 000 neue Stellen geschaffen - deutlich weniger als erwartet.

Das teilte das Arbeitsministerium am Dienstag in Washington mit. Analysten sind sich einig: Die Entwicklung dürfte die Notenbank kaum ermutigen, ihre Politik des billigen Geldes demnächst aufzugeben.

Volkswirte hatten im September mit rund 180 000 neuen Stellen außerhalb der Landwirtschaft gerechnet. Als Faustregel gilt in den USA, dass etwa 200 000 Arbeitsplätze pro Monat neu geschaffen werden müssen, um mit dem Bevölkerungswachstum mitzuhalten. „Die Arbeitslosenquote wird nur sehr schrittweise heruntergehen“, sagte ein Analyst der Finanzagentur Bloomberg.

Dagegen ist die Arbeitslosenquote im September auf 7,2 Prozent, gesunken, wie das Ministerium weiter mitteilte. Noch im Vormonat lag die Quote bei 7,3 Prozent.

Die September-Statistik hätte eigentlich bereits Anfang Oktober veröffentlicht werden sollen. Wegen des Verwaltungs-Stillstandes im Zuge des Haushaltsstreits musste dies aber verschoben werden. Die Daten für November sollen mit einwöchiger Verspätung am 8. November veröffentlicht werden.

Der nach wie vor schwache Arbeitsmarkt wird die Entscheidung der Fed entscheidend beeinflussen, wann mit dem geplanten Abbau der ultralockeren Geldpolitik begonnen werden soll.

Fed-Chef Ben Bernanke betont immer wieder, dass erst dann mit dem schrittweisen Ausstieg aus der quantitativen Lockerung begonnen werden kann, wenn der Arbeitsmarkt sich deutlich erholt hat. Zeitweise gab es Spekulationen, dass damit bereits ab September oder im Herbst begonnen werden könnte.

Zwar gibt Bernanke seinen Job Anfang 2014 auf. Und Präsident Barack Obama hat die bisherige Vize-Chefin der Fed, Janet Yellen, als Nachfolgerin nominiert. Doch auch Yellen hat bereits signalisiert, dass sie einen ähnlich behutsamen Kurs wie Bernanke fahren will.