„WSJ“: BP kurz vor Einigung mit Oligarchen
London/Moskau (dpa) - Kurz vor Ablaufen der Frist für eine Partnerschaft zwischen den Ölkonzernen BP und Rosneft sieht es einem Bericht des „Wall Street Journals“ zufolge gut aus für die Briten.
Danach könnte es BP in letzter Minute gelingen, den Widerstand des russischen Oligarchen-Konsortiums AAR gegen die Zusammenarbeit mit dem Staatskonzern Rosneft zur Förderung von Öl im Nordpolarmeer zu brechen, berichtete die Zeitung (Montag) unter Berufung auf mit den Verhandlungen vertraute Kreise.
Ein Vorvertrag könne schon an diesem Montag vorgestellt werden, hieß es. Montag war der Stichtag, an dem eine Entscheidung gefällt werden musste.
AAR habe seine Bereitschaft signalisiert, seinen 50-prozentigen Anteil am gemeinsamen Ölförderer TNK-BP zu verkaufen, schreibt das „WSJ“. Dazu sind eine Reihe vor Transaktionen vorgesehen, an deren Ende Rosneft den Anteil der Oligarchen übernimmt. Im Gegenzug würde das AAR-Konsortium der Milliardäre Viktor Wechselberg, Michail Fridman, German Khan und Leonard Blavatnik jede Menge Geld und Anteile sowohl an BP als auch an Rosneft bekommen.
Vorvergangene Woche hatte ein Schiedsgericht in Stockholm entschieden, dass der zunächst von AAR geblockte, milliardenschwere Aktientausch des Ölmultis BP mit Rosneft unter Auflagen doch stattfinden dürfe. Bedingung: Die beiden Unternehmen müssten das russisch-britische Joint Venture TNK-BP an ihren Plänen zur Öl- und Gasförderung in der Arktis beteiligen. Das AAR-Konsortium hatte die Entwicklungen positiv aufgenommen.
BP und Rosneft hatten Ende Januar eine gemeinsame Ausbeutung des russischen Festlandsockels im Nordpolarmeer sowie einen Aktientausch in Milliardenhöhe vereinbart. Doch gegen den Deal hatte AAR rebelliert. Die Oligarchen beriefen sich auf den Gesellschaftervertrag von TNK-BP, der BP nicht ohne Zustimmung von AAR mit anderen Partnern Projekte in Russland angehen dürfe. AAR erwirkte eine einstweilige Verfügung. Mehrere außergerichtliche Schlichtungsversuche scheiterten bislang.