Zara-Mitbegründerin Rosalía Mera in Spanien beerdigt
Madrid (dpa) - Die reichste Frau Spaniens und Mitbegründerin der Modekette Zara, Rosalía Mera, ist am Samstag beerdigt worden. An der Beisetzung in Oleiros im Nordwesten des Landes nahmen neben Meras Ex-Ehemann Amancio Ortega und Tochter Sandra auch viele Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Kultur teil.
Die am Donnerstag im Alter von 69 Jahren verstorbene Frau sei eine „herausragende Unternehmerin mit großem sozialen Engagement“ gewesen, betonte der Chef der Regionalregierung Galiciens, Alberto Núñez Feijóo. Der Tod Meras sei für Galicien und auch für Spanien ein großer Verlust, fügte er an.
Nach einem Schlaganfall während eines Urlaubs auf der Ferieninsel Menorca war Mera mit einem Rettungsflugzeug sofort in ihre Heimatstadt La Coruña gebracht worden, starb aber wenig später im Krankenhaus. Die Self-Made-Milliardärin, deren Vermögen vom US-Wirtschaftsmagazin „Forbes“ auf 4,7 Milliarden Euro geschätzt wurde, war in bescheidenen Verhältnissen aufgewachsen und hatte als Kind früh die Schule verlassen, um als Näherin zu arbeiten.
Mit dem inzwischen zum drittreichsten Mann der Welt aufgestiegen Amancio Ortega baute sie den Textilkonzern Inditex um Zara auf. Den ersten Zara-Laden eröffnete das Paar nach der Hochzeit 1975 in La Coruña. Mera trennte sich 1986 von ihrem Mann. Sie behielt zwar Kapitalanteile an Inditex, startete aber eine eigene unternehmerische Karriere. Sie investierte unter anderem in Firmen der Immobilien- und Hotelbranche sowie in der Pharmaindustrie. Zudem gründete sie die Stiftung Paideia mit dem Ziel, Projekte in den Bereichen Bildung, Wissenschaft und Kultur in Galicien zu fördern.
Ebenso wie ihr Ex-Mann Ortega, dessen Vermögen von „Forbes“ auf 43 Milliarden Euro geschätzt wird, lebte Mera lange Zeit zurückgezogen. In den letzten Jahren trat sie jedoch mit politischen Äußerungen und ihrem sozialen Engagement öffentlich in Erscheinung. Sie protestierte unter anderem gegen eine Verschärfung der Abtreibungsgesetze, die die konservative Regierung von Ministerpräsident Mariano Rajoy plant.