Krefeld. Zwei Menschen sterben bei Brand in Krefelder Mehrfamilienhaus

Krefeld. · Feuer zerstört Gebäude an der Spinnereistraße. An den Ermittlungen ist auch der Staatsschutz beteiligt.

Mit einer Drehleiter ist das einsturzgefährdete Haus untersucht worden.

Foto: dpa/Roland Weihrauch

Gegen 10 Uhr riecht es im Bereich des Gebäudes an der Spinnereistraße noch nach Brand. Ein Feuer hat hier in der Nacht zu Donnerstag zwei Menschen das Leben gekostet. Aus den oberen Fenstern des Altbaus dringt am Morgen immer noch Rauch. Zahlreiche Einsatzkräfte der Polizei sperren den Bereich rund um die Straße ab. Anwohner werden zu einer Informationsstelle an der Ecke zum Reinersweg verwiesen. Ein Jugendlicher, der gerade mit einem Hund spazieren war, wird von einem Polizisten bis zu einem Mehrfamilienhaus begleitet.

Nur wenige Meter weiter laufen die Ermittlungen der Polizei: Der Korb einer Drehleiter eines Feuerwehrfahrzeugs wird mehrere Male über dem Dach des stark beschädigten Hauses positioniert. Von dort aus versuchen sich Experten von Polizei, Feuerwehr und ein Brandsachverständiger ein Bild von der Lage zu machen. Letzterer macht Fotos mit einer Kamera und klettert schließlich durch ein Fenster im Obergeschoss. Zwischenzeitlich ist auch Gerhard Hoppmann, der erste Kriminalhauptkommissar der Krefelder Polizei mit weiteren Mitarbeitern eingetroffen.

Das Dachgeschoss des Hauses ist völlig zerstört worden, berichtet Polizeisprecherin Karin Kretzer. Auch das Dach des Nachbargebäudes und ein Flügelanbau seien beschädigt worden. Zu diesem Zeitpunkt ist zunächst noch ungewiss, ob es weitere Opfer geben könnte, da die Dachgeschosswohnung von einer Decke aus Schutt bedeckt sei, so die Polizeisprecherin weiter, die sich ebenfalls vom Korb der Feuerwehr-Drehleiter aus ein Bild gemacht hatte. Später gibt es die gute Nachricht der Feuerwehr: „Es wurden glücklicherweise keine weiteren Opfer in dem Gebäude gefunden.“

Von unten ist das Ausmaß der Zerstörung nur zu erahnen. Die beiden toten Personen waren von Einsatzkräften der Feuerwehr während den Löscharbeiten entdeckt worden. Am Donnerstagmittag sollte die Feuerwehr damit beginnen, die  Leichen aus der Brandwohnung zu bergen. Am Donnerstagnachmittag wird klar, dass eine Frau und ein Mann gestorben sind.

19 rumänische und ein serbischer Staatsangehöriger gemeldet

Vorsorglich sei auch der Staatsschutz eingeschaltet worden, so Polizeisprecherin Karin Kretzer. In dem Haus seien 19 rumänische und ein serbischer Staatsangehöriger gemeldet, teilte die Polizei später mit. Wer sich zum Zeitpunkt des Brandes im Haus aufhielt, stehe aber noch nicht fest.

Der Brand war erst nach mehr als fünf Stunden Dauereinsatz unter Kontrolle gebracht worden. Die Nachlösch- und Bergungsarbeiten gestalteten sich laut den Einsatzkräften schwierig, da große Teile des Gebäudes wegen Einsturzgefahr nicht begehbar waren.

Am Mittag hatte die Feuerwehr damit begonnen, die beiden Toten mit Hilfe einer Drehleiter aus der zerstörten Wohnung zu holen. Bei dem betroffenen Haus handelt es sich laut Angaben der Feuerwehr um einen 100 Jahre alten Altbau mit einem hölzernen Treppenhaus.

Die Treppe sei weggebrannt, das Dachgeschoss mit Wohnung und Dachstuhl ausgebrannt. Teile des Dachstuhls seien eingestürzt. Insgesamt waren rund 70 Rettungskräfte im Einsatz. Sieben Bewohner waren laut Angaben der Feuerwehr zum Teil mit einer Drehleiter und einem Sprungpolster gerettet worden.

Drei Menschen wurden mit leichten Rauchgasvergiftungen ins Krankenhaus gebracht. Insgesamt wurden 35 Personen — auch aus einem Nachbargebäude — betreut. Dafür hatten die SWK einen Bus zur Verfügung gestellt. (Mit Material der dpa)