Handball TSV braucht Mittel gegen ein Abwehr-Bollwerk

Dormagen · Handball-Zweitligist Bayer Dormagen gastiert bei der defensivstarken DJK Rimpar.

. Dusko Bilanovic muss im Moment mit einer Doppelbelastung leben. Zum Training mit den Handballern des TSV Bayer Dormagen – „am Donnerstag war es richtig hart“, erzählt der Coach aus dem Nähkästchen – kommt die Einrichtung seiner neuen Wohnung. Denn nach neun Monaten Nomadentum mit einem Zimmer auf dem Campus in Knechtsteden und stetem Pendeln nach Aurich will der 48-Jährige jetzt mit seiner Frau in Dormagen, genauer gesagt in Zons, heimisch werden.

Ceven Klatt hat diese Phase schon hinter sich. Seit dem Sommer wohnt der 36-Jährige, der als Trainer den Neusser HV in die Zweite Liga und die Rhein Vikings in deren erster Saison dort zum Klassenerhalt führte, in der Nähe von Würzburg. Doch weil seinem neuen Verein, den Wölfen der DJK Rimpar, am zweiten Spieltag ihre Spielstätte in der s.Oliver-Arena nicht zur Verfügung stand, feiert Klatt erst jetzt seine Heimpremiere auf der Bank der Wölfe. „Aufgeregt bin ich nicht. Aber ich freue mich,“ sagt er über die Partie am Sonntag um 17 Uhr, in der ausgerechnet der TSV Bayer Dormagen der Gegner sein wird. Das letzte Aufeinandertreffen zwischen beiden Handball-Zweitligisten liegt noch gar nicht lange zurück. Am 24. Mai zerlegten die Dormagener die Wölfe nach allen Regeln der Handballkunst und feierten mit dem 28:16 einen im Kampf um den Klassenerhalt enorm wichtigen Sieg.

Augenzeuge im Bayer-Sportcenter war Ceven Klatt. „An dem Tag hat nicht viel zusammengepasst,“ erinnert sich der 36-Jährige im Gespräch mit der Würzburger Main-Post, „das war nicht die Mannschaft mit den Attributen, die sie sonst auszeichnen und die sie hoffentlich am Sonntag zeigt: Kampf, Emotion, Disziplin.“

Dusko Bilanovic hat wie üblich den kommenden Gegner eingehend studiert. Das Spiel vom 24. Mai kennt er aus eigener Anschauung, die bisherigen drei Rimparer Auftritte unter Klatts Regie von der Videoanalyse. Sein Eindruck: „Ceven hat vor allem in der Abwehr viel gearbeitet.“

Die Wölfe sind das Team mit den zweitwenigsten Gegentoren (67) der Liga. „Wir sind auf einem guten Weg, haben aber auch noch viel Potenzial,“ sagt Klatt. Zum Vergleich: Der TSV Bayer hat in seinen drei Partien 75 Gegentreffer kassiert, mit 91 eigenen Toren aber auch 26 mehr geworfen als Rimpar. Bilanovic leitet daraus seine Taktik für Sonntag ab: „Vorne müssen wir zum Tempospiel finden“ – was gegen die „sehr körperbetonte Mannschaft“ nicht so einfach werden dürfte.

Zumal ihm einer, der das Tempo ankurbeln kann, immer noch fehlt: Eloy Morante Maldonado. Wegen seiner bei der U21-WM erlittenen Ellbogenverletzung „kann er zwar passen, aber noch nicht werfen,“ sagt Bilanovic, ein Einsatz am Sonntag käme deshalb zu früh.