Arbeitsagentur hilft bei der Suche nach dem Traumberuf
Nicht alle Jugendlichen haben eine Vorstellung davon, welchen Beruf sie später mal ergreifen wollen.
Schule fertig und keine Ahnung, was als nächstes kommen soll? Für viele junge Menschen ist es schwierig zu entscheiden, was sie beruflich machen wollen. Das Beratungsangebot der Agentur für Arbeit will ihnen helfen – bei der Berufswahl und dann auch beim Einstieg. Und das im Idealfall nicht erst, wenn die Jugendlichen den Abschluss schon in der Tasche haben.
Deshalb gibt es an den Düsseldorfer Schulen Berufsberater, die einmal pro Woche zur Verfügung stehen, wenn die Schüler sich über ihre Möglichkeiten nach dem Abschluss informieren wollen. Ab der achten Klasse gibt es außerdem Berufsorientierung. Im Idealfall bekommen die jungen Leute schon so eine Idee, welchen Berufsweg sie einschlagen wollen und wie sie dort hinkommen.
Doch natürlich gibt es auch Schüler, die dieses Angebot nicht wahrnehmen, weiß auch Thorsten Schumacher, der die Berufsberatung der Düsseldorfer Arbeitsagentur leitet. Solche, die erst auf den letzten Drücker bemerken, dass sie noch nicht wissen, wie es weitergeht.
Auch dafür gibt es bei der Arbeitsagentur Angebote. In der persönlichen Beratung wird erst einmal ausgelotet, welche Interessen, Stärken und Schwächen ein potentieller Azubi hat. „Da versuchen die Berater, mit offenen Fragestellungen zu helfen, dass sich die Jugendlichen ihre eigenen Lebensfragen selbst beantworten“, sagt Schumacher.
Doch auch für die, die schon ein bisschen genauer wissen, welchen Beruf sie ergreifen wollen, ist eine Beratung sinnvoll. „Da geht es auch darum, harte berufliche Wahrheiten anzusprechen“, sagt Schumacher weiter. Was erwartet einen in diesem Beruf? Wie muss man sich den Arbeitsalltag vorstellen? Und stört mich daran etwas? Dabei gehe es vor allem darum, zu verhindern, dass Ausbildungen abgebrochen werden. Wer sich gut vorstellen kann, was ihn erwartet, kann sich auch auf für manche unangenehme Eigenheiten gewisser Berufe einstellen.
Oft bekommen die Jugendlichen dafür Hausaufgaben mit. Etwa, sich über die Internetseiten der Agentur über verschiedene Berufe zu informieren. Im Berufe-Universum zum Beispiel kann man seine eigenen Stärken und Interessen einschätzen lernen. Das planet-Beruf und das Berufe-Net informieren über die verschiedenen Berufe und die Bedingungen. Außerdem gibt es auch einige Apps wie die Azubi-Welt oder den Berufe-Entdecker – oder auch das Berufe-TV, in denen per Video oder anderen Infos Einblick in den Arbeitsalltag gewährt wird.
Allerdings müssen Bewerber für Ausbildungsplätze oft auch flexibel sein. Denn für die beliebtesten Ausbildungsberufe gibt es meist weniger Stellen als Bewerber. Unter den zehn beliebtesten finden sich etwa Bürokaufmann, Köchin, Hotelfachmann oder Medizinische Fachangestellte. „Natürlich versuchen wir erst einmal, den jungen Leuten in ihren Wunschberuf zu helfen“, sagt Thorsten Schumacher. Trotzdem werden in der Beratung auch Alternativen erarbeitet, die dem eigentlichen Wunsch ähneln, ähnliche Arbeitsbereiche haben oder aber ein kleines „Downgrade“ – falls etwa die Qualifikation des Bewerbers nicht für den ersten Berufswunsch ausreicht, wird ein ähnlicher gesucht, der aber mit weniger Voraussetzungen möglich ist.
Dass solche Alternativen gesucht werden, hat aber nicht immer nur mit fehlenden Qualifikationen zu tun. Immer wieder bemerken die Berater, dass es sehr viele Ausbildungsberufe gibt, die die Anwärter noch gar nicht kennen. Die meist genannten, sind eben oft auch die bekanntesten. Dabei kann es sein, dass ein weniger gängiger Beruf sogar der ist, der dem späteren Azubi gut gefällt.
Sind einmal Berufswege ausgewählt, geht es ans Bewerben. Die Arbeitsagentur hat Kontakt zu Ausbildern, die auf der Suche sind, und kann vermitteln. Auch Bewerbertraining bietet die Beratungsstelle an. Aber selbst wenn es nicht direkt klappt, gibt es noch Möglichkeiten für die Agentur, junge Leute beim Berufseinstieg zu unterstützen. Da gibt es zum Beispiel die sogenannte Einstiegsqualifizierung, kurz gefasst ein langes Praktikum in einem Betrieb, der auch Azubis sucht. So könne man sich schon einmal kennenlernen und beide Seiten könnten herausfinden, ob die Zusammenarbeit das Richtige ist.
Außerdem werden Betriebe unterstützt, die ein Risiko eingehen und einen Bewerber annehmen, der vielleicht auf den ersten Blick nicht der Wunschkandidat ist – etwa durch Nachhilfe oder Lernbegleitung. Etwa 200 Bewerber bleiben am Ende vorerst unversorgt. Manche entschieden sich dann für ein Freiwilliges Soziales Jahr oder eine weiterführende Schule.
Die Zeit, sich um eine Ausbildung zu kümmern, bricht übrigens schon früh an, weiß Thorsten Schumacher. Bei manchen Berufen müsse man sich bereits ein Jahr im Voraus bewerben. Anfangen, sich Gedanken über den weiteren Berufsweg zu machen, sollte man zu dem Zeitpunkt aber allemal.