Fußball WSV bezahlt in Rödinghausen Lehrgeld

Beim 0:3 gegen den starken Spitzenreiter ist der Regionallist zeitweise überfordert.

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Foto: wsv

„Das war schon zeitweise eine Lehrstunde, die wir erhalten haben“, räumte WSV-Trainer Andreas Zimmermann am Samstag nach dem 0:3 seiner jungen Wuppertaler Regionalligamannschaft beim in allen Berlangen überlegenen Spitzenreiter SV Rödinghausen ein. Mit dem Ergebnis, das bereits zur Hälfte feststand, waren die Wuppertaler noch gut bedient, wurden trotzdem von den gut 100 Wuppertaler Fans, die die rund 200 Kilometer weiter Auswärtsfahrt bei Kaiserwetter mitgemacht hatten, mit aufmunterndem Beifall verabschiedet.

„Das war schon bemerkenswert“, bedankte sich Zimmermann für diese Unterstützung und begründete auch gleich, warum er nach der ersten Hälfte nicht sofort ausgewechselt hatte. „Die Jungs müssen lernen, in dieser Situation, gegen eine solche Mannschaft dagegenzuhalten, auch wenn es schwer wird. Das müssen wir von heute mitnehmen.“ Am Dienstag trifft der WSV im Nachholspiel beim TuS Haltern wieder auf eine Mannschaft mit Oberwasser, denn der Aufsteiger aus dem Ruhrpott siegte am Samstag nach 1:3-Rückstand noch mit 4:3 beim VfB Homberg, zog dadurch am WSV in der Tabelle vorbei auf Rang fünf. Die Wuppertaler fielen nach der zweiten Niederlage in Folge auf Platz sieben zurück, was Sportdirektor Karsten Hutwelker aber keinesfalls als Rückschlag bezeichnete. „Wir haben drei tolle Auftaktspiele gehabt und dreimal gewonnen, wissen das aber von Anfang an realistisch einzuschätzen und haben immer gesagt, es geht nur gegen den Abstieg.“

Dass in Rödinghausen, wo der WSV mit erfahreneren Mannschaften in den vergangenen Jahren immer etwas mitgenommen hatte, diesmal nichts zu holen sein würde, deutete sich schon früh an. Zwar hatte der WSV durch einen Kopfball von Gianluca Marzullo nach einem schönen Konter die erste gute Chance des Spiels, doch kurz darauf schlug Rödinghausen das erste Mal zu und zwar mit seiner Stärke bei Standards. Julian Wolff traf nach einer schönen Eckenvariante zum 1:0, nach einer halben Stunde erzielte mit Nikola Serra der nächste Abwehrspieler nach Ecke das 2:0.Toptorjäger Simon Engelmann bewies nur sieben Minuten später seine Kaltschnäuzigkeit und nutzte eine Unsauberkeit in der WSV-Defensive zum 3:0. Klasse wie er den herausstürzenden Edin Pepic im WSV-Tor mit einem Heber überwand.

Ein Pfostenschuss, ein Abseitstor nach Ecke und weitere Chancen standen für die Gastgeber bis zur Pause noch zu Buche. Trainer Andreas Zimmermann hatte versucht, mit dem jungen Joey Müller im Mittelfeld für den offensivstärkeren Beyhan Ametov mehr defensive Stabilität zu erzeugen, das gelang gegen die sehr variabel und abgezockt spielenden Rödinghauser aber nur in Ansätzen. Zu früh verloren die Wuppertaler gegen das starke Gegenpressing der Gastgeber immer wieder den Ball. Erst als Rödinghausen nach der Pause etwas zurücksteckte, konnten sich die Gäste mehr befreien, ohne freilich noch einmal das Tor von Keeper Niclas Heimann in Gefahr zu bringen. Am Ende schöpfte Zimmermann angesichts der Hitze dann doch das Wechselkontingent voll aus, so dass auch Danny Kierath zu seinem ersten Einsatz kam.

Bis zum Dienstag gilt es nun, neue Kräfte und neuen Mut zu sammeln, denn die Partie gegen Haltern könnte für die kommenden Wochen richtungweisend sein.