Allrad-Hybriden und E-Autos ohne Ladekabel

Genf (dpa/tmn) - Ein „Allrad-Hybride“ von Kia, der andere Kleinwagen provozieren dürfte. Eine neue Generation von E-Mobilen mit Induktionstechnik. Und ein Klein-SUV, das zum Serienmodell gereift ist: Was es Neues aus Genf gibt - hier ein Überblick.

Kia-Studie provoziert VW Polo & Co.

Dieses Auto ist eine einzige Provokation: Um Platzhirsche wie VW Polo oder Opel Corsa als Spießer zu entlarven, hat Kia auf dem Genfer Autosalon (Publikumstage: 7. bis 17. März) die Kleinwagenstudie Provo enthüllt. Der 3,88 Meter kurze Dreitürer soll einen Ausblick geben auf ein betont sportliches Modell im B-Segment, teilte Kia bei der Enthüllung mit. Zugleich stimmt die Studie die Messegäste auf eine neue Antriebstechnologie ein: Zum ersten Mal zeigen die Koreaner mit dem Provo einen „Allrad-Hybriden“. So nennt Kia die Kombination aus Turbobenziner mit 1,6 Litern Hubraum und 150 kW/204 PS an der Vorder- und Elektromotor an der Hinterachse. Die angetriebene Hinterachse könne den Wagen in schnell gefahrenen Kurven stabilisieren und die Traktion bei rutschigen Straßenverhältnissen verbessern. Wie andere Hybridautos auch, kann der Provo im Stadtverkehr kurze Strecken rein elektrisch fahren. Ob Karosseriekonzept und Allrad-Hybrid in Serie gehen, ließ Kia offen.

Mitsubishi CA-Miev deutet nächste Generation von E-Mobilen an

Wie der Nachfolger des Elektroautos i-Miev einmal aussehen könnte, zeigt Mitsubishi mit der Designstudie CA-Miev. Den eigenwillige Minivan enthüllten die Japaner in Genf. Er biete gegenüber dem aktuellen Serienmodell eine Reihe von Vorteilen, sagte ein Firmensprecher. Demnach hat er mit 0,26 einen deutlich geringeren cw-Wert, wächst vom Vier- zum Fünfsitzer, und die Reichweite des Lithium-Ionen-Akkus steige auf mehr als 300 Kilometer. Angetrieben wird der 4,05 Meter lange Wagen von einem 80 kW/110 PS starken Elektromotor an der Vorderachse. Ist der Akku leer, kann der CA-Miev dank Induktionstechnik an speziellen Stationen kabellos geladen werden.

Klein-SUV Renault Captur ist marktreif

Renaults frühere Studie Captur ist zum Serienmodell gereift. Ein erstes Probesitzen ist auf dem Genfer Autosalon möglich, wo der bullige Crossover-Knirps auf Basis des Kleinwagens Clio seinen Einstand gibt. Pfiffige Ausstattungsdetails sind wechsel- und waschbare Sitzbezüge und ein Handschuhfach mit Schublade, an die auch der Fahrer gut herankommt. Die markante Zweifarblackierung des 4,12 Meter langen Captur soll vielfach kombinierbar sein. Beim Antrieb werden Kunden voraussichtlich die Wahl zwischen je zwei Benzinern und Dieseln haben - mit durchschnittlichen Verbrauchswerten zwischen 3,7 und 5,4 Litern (CO2-Ausstoß: 95 bis 125 g/km).

Infiniti bietet Q50 in Europa auch mit Vierzylinder-Diesel an

Der neue Infiniti Q50 wird für Europa auch mit einem Vierzylinder-Diesel ausgerüstet. Diese Variante der Mittelklasse-Limousine stellte der japanische Hersteller vor. Der Selbstzünder soll unmittelbar zum Marktstart des G37-Nachfolgers im Herbst dieses Jahres verfügbar sein. Der Motor ist der erste Vierzylinder in der Geschichte der Nissan-Luxusmarke. Er hat 2,2 Liter Hubraum und leistet 125 kW/170 PS. Seinen Verbrauch gibt Infiniti mit 4,3 Litern und den CO2-Ausstoß mit 115 g/km an. Zweite Motorvariante für den Q50 wird ein Hybridantrieb, der um einen 3,5 Liter großen V6-Benziner mit 268 kW/364 PS konstruiert wird. Verbrauchsdaten für diesen Antrieb liegen noch nicht vor.

Spyker B6 Venator: Coupé-Rakete ohne Düsen

Spyker will mit einem kleineren Coupé unterhalb des C8 Aileron neue Kundenkreise erschließen. Einen Vorgeschmack auf das künftige Einstiegsmodell der niederländischen Edelmarke mit Hang zum Luftfahrt-Design gibt die Studie B6 Venator. Der elegante Sportwagen wird von einem 276 kW/375 PS starken Sechszylindermotor angetrieben. Sein Karosseriedesign ist weniger experimentell als das des C8, dessen Dach und Flanken Lufteinlässe in Düsenform zieren. Die Produktion von 500 Exemplaren pro Jahr soll 2014 anlaufen, hieß es am Messestand von Spyker. Einstiegsmodell bedeutet bei dieser Marke nicht günstig: Kunden müssen mit mehr als 100 000 Euro rechnen.