„Blitz“-Marathon jetzt grenzenlos
Münster (dpa) - Die Neuauflage des „Blitz“-Marathons gegen Tempo-Sünder geht erstmals über NRW hinaus. Diesmal macht die Polizei in Niedersachsen und den Niederlanden bei den Kontrollen mit. Die Aktion soll Verantwortungsbewusstsein bei Autofahrern wecken.
Es wird wieder rund um die Uhr geblitzt - dieses Mal nicht nur in Nordrhein-Westfalen. Der 3. „Blitz“-Marathon gegen Tempo-Sünder im Straßenverkehr umfasst dieses Mal auch Niedersachsen und die Niederlande. Am Mittwoch (24. Oktober) sollen mehrere tausend Polizisten ab 6.00 Uhr morgens an etwa 4000 Kontrollstellen im Einsatz sein. In NRW wird bei der 24 Stunden langen Aktion an 3335 Stellen kontrolliert. 1259 davon gehen auf Vorschläge von Bürgern zurück. „Rasen hört nicht an Ländergrenzen auf. Überall ist zu hohe Geschwindigkeit der Killer Nummer eins“, sagte NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) nach Angaben seines Ministeriums in Münster.
Mit dem „Blitz“-Marathon will Jäger nicht an den Geldbeutel der Autofahrer. Die Aktion soll vielmehr das Bewusstsein der Raser langfristig ansprechen. „Es bringt nichts, wenn wir versteckt blitzen und die Autofahrer sich dann über uns ärgern. Wir wollen, dass sich das Thema in den Köpfen festsetzt. Nur das führt zum Erfolg und zu weniger Verkehrstoten“, sagte Jäger.
Beim ersten landesweiten „Blitz-Marathon“ am 10. Februar überprüften 24 Stunden lang fast 3000 Polizisten 456 000 Autofahrer. An 1400 Messstellen im Land setzten die Beamten rund 120 Radar- und 670 Lasergeräte ein. 17 200 Verkehrsteilnehmer waren zu schnell. Laut Innenministerium drohte 250 Fahrern ein Fahrverbot. Acht mussten den Führerschein sofort abgeben.
Beim zweiten Durchlauf am 3. Juli kontrollierte die Polizei 645 000 Verkehrsteilnehmer an 3142 Messstellen. Über 22 000 von ihnen fuhren zu schnell. 167 Autofahrern drohte damals ein Fahrverbot, vier von ihnen mussten den Führerschein an Ort und Stelle abgeben.
Bei den Kontrollen waren zwischen drei und vier Prozent der Fahrer zu schnell. Bei unangekündigten Messungen sind durchschnittlich acht Prozent der gemessenen Autos zu schnell.