Diese Motoren vertragen die neue Spritsorte E10
Ostfildern/München (dpa/tmn) - Benzinmodelle von BMW, Kia und Saab haben eines gemeinsam: Sie vertragen alle uneingeschränkt den Kraftstoff E10, der ab Januar 2011 an Tankstellen in Deutschland erhältlich sein soll.
Das geht aus einer Herstellerübersicht hervor, die die Deutsche Automobil Treuhand (DAT) in Ostfildern bei Stuttgart auf ihrer Internetseite veröffentlicht hat. Der neuen Spritsorte darf bis zu 10 Prozent Bioethanol beigemischt werden. Bisher lag die Höchstgrenze für den Gehalt dieses Alkohols bei 5 Prozent.
Dem ADAC in München zufolge können neun von zehn in Deutschland zugelassenen Benzinfahrzeuge ohne Probleme mit E10-Kraftstoff betankt werden. Bei den übrigen Fahrzeugen sind allerdings schon nach einer einzigen Betankung Motorschäden nicht ausgeschlossen. Dazu zählen zum Beispiel Modelle von Citroën und Nissan, die vor dem Jahr 2000 gebaut wurden, sowie Autos von Mitsubishi mit GDI-Motor.
Auch sollten Fahrer einer Audi A4 Limousine (Produktionszeitraum: Oktober 2000 bis Oktober 2007) oder eines A4 Avant (Juli 2001 bis Mai 2008) nicht zur E10-Zapfpistole greifen - falls ihr Auto mit einer Standheizung ausgestattet ist. Bei Mercedes dürfen unter anderem alle vor 1986 gebauten Modelle und die frühen Direkteinspritzer C 200 CGI und CLK 200 CGI der Baujahre 2002 bis 2005 nicht mit dem Biosprit fahren. Bei Opel können Vectra, Signum und Zafira mit einem 2.2-Direct-Motor durch E10 beschädigt werden, bei Fiat beispielsweise ein Punto 1.8 16V (Modell 188).
Motorradfahrer sollten sich ebenfalls schlau machen, ob ihre Maschinen den Biosprit vertragen. Bei BMW können den Angaben zufolge keine Probleme auftreten. Suzuki gibt dagegen zum Beispiel nur Motorräder und ATVs ab dem Modelljahr 2002 für die E10-Nutzung frei, Yamaha Fahrzeuge ab dem Modelljahr 1990.
Die ab sofort im Netz verfügbare Herstellerübersicht gibt Auto- und Motorradfahrern Aufschluss darüber, ob ihr Fahrzeug E10 verträgt oder nicht. Die DAT rechnet noch mit Ergänzungen. Die Informationen sind auch auf der Webseite des ADAC erhältlich. Wer auf Nummer sicher gehen will, kann sich auch direkt bei den Fahrzeugherstellern erkundigen. Über die Markteinführung des neuen Biosprits will an diesem Freitag (26. November) der Bundesrat in Berlin entscheiden. Die Zustimmung gilt als sicher.
Die DAT weist darauf hin, dass die E10-Modellfreigaben ausschließlich für Tankstopps in Deutschland gelten: Ottokraftstoff mit der Bezeichnung E10 sei zwar in Frankreich schon erhältlich - „allerdings mit einer anderen Zusammensetzung, als es hierzulande der Fall sein wird“, sagte ein DAT-Sprecher.