Der Van mit den zwei Gesichtern - Ford S-Max als Gebrauchter
Berlin (dpa/tmn) - Er ist das klassische Familienauto mit viel Freiraum. Bis zu sieben Personen haben Platz. Auch wenn er bei den HU-Untersuchungen kaum negativ auffällt, hat der ADAC einige Pannen zu vermelden.
Abschrecken lassen muss sich davon aber keiner.
Ford-Fahrer, die einen Van bevorzugen, aber keinen C-Max oder Galaxy wollen, haben eine weitere Alternative: den S-Max. Das Modell rangiert zwischen den beiden anderen und ist optional als Siebensitzer mit dritter Sitzbank erhältlich. Zugleich soll der S-Max sportlicher als der Galaxy sein. Mit Blick auf die Ergebnisse bei der Kfz-Hauptuntersuchung (HU) hat er auch das Zeug dazu, eingefleischte Kunden von Fremdmarken von sich zu überzeugen.
Im „TÜV Report 2014“ heißt es: Der S-Max hat bis auf gelegentliche Verschleißerscheinungen an den Spurstangenköpfen, leicht erhöhtem Bremsscheibenverschleiß und öfters defekten Lampen keine weiteren HU-relevanten Probleme.
Die gute HU-Bilanz des Ford S-Max lässt aber nicht darauf schließen, dass er ein besonders zuverlässiger Wagen ist. Die Pannenhelfer des ADAC attestieren dem Van bis zum Modelljahr 2009 vergleichsweise häufige Schäden an Partikelfiltern und Turboladern: Mit abgerutschten Turboschläuchen hatten es vor allem Diesel der Baujahre 2006 und 2007 zu tun, in der Abgasanlage sorgten verstopfte Filter für Pannen. Auch gab es mehrere Rückrufe, darunter für Exemplare aus dem Bauzeitraum November 2008 bis März 2009, bei denen es zum Ausfall der Bremskraftunterstützung kommen konnte. Bei den in Deutschland betroffenen 12 000 Fahrzeugen wurde das Rückschlagventil getauscht.
Der knapp 4,80 Meter lange S-Max kam 2006 auf den Markt. Die technische Basis liefert wie beim großen Bruder Galaxy das Modell Mondeo, der kleinere C-Max basiert auf dem Focus. Im Frühjahr 2010 fuhr der Van in einer gelifteten Version mit Designänderungen an Front und Heck vor. Auf der IAA im September 2013 kündigte eine Studie die Neuauflage an, die für Mitte 2015 erwartet wird.
Motorenseitig sorgen im S-Max einige wenige Benziner mit Leistungsdaten zwischen 107 kW/145 PS und 176 kW/240 PS für Vortrieb, darunter eine Flexifuel-Version für den Einsatz von Ethanol. Bei den Selbstzündern ist die Auswahl größer, die Aggregate kommen auf 85 kW/115 PS bis 147 kW/200 PS. Bereits der Diesel mit 102 kW/140 PS gilt für das 1,8 Tonnen schwere Auto als ausreichend durchzugskräftig.
Am günstigsten sollte laut dem Branchendienst Schwacke auf dem Gebrauchtwagenmarkt ein Ford S-Max 2.0 Ambiente mit 107 kW/147 PS von 2006 für rund 7800 Euro zu bekommen sein. So ein Exemplar hat durchschnittlich 114 800 Kilometer auf dem Tacho. Wer einen jüngeren Diesel sucht, kann zum S-Max 2.0 TDCi DPF Trend mit 103 kW/140 PS von 2010 greifen und sollte dann mit etwa 13 700 Euro kalkulieren (87 800 Kilometer). Ein Flexifuel-Modell mit der Ausstattung Trend kostet bei einem Tachostand von knapp über 41 000 Kilometern noch um die 17 450 Euro.